Open-Access-Tage im Dreiländereck Deutschland-Österreich-Schweiz
Datum:7. und 8. Oktober 2009
Ort: Universität Konstanz
Schwerpunkt der dritten Open-Access-Tage waren Aktivitäten rund um das Thema Open Access im gesamten deutschsprachigen Raum. Bei der Ausrichtung der Konferenz kooperierte die Informationsplattform open-access.net mit der Helmholtz-Gemeinschaft, der Max-Planck-Gesellschaft, der Deutschen Initiative für Netzwerkinformation (DINI) e.V. sowie den Universitäten Linz und Zürich.
Wie im Vorjahr wurde die Konferenz durch eine Messe ergänzt. Konferenz und Messe richteten sich an Fachleute aus dem Bereich Open Access sowie an interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Entsprechend der geplanten Erweiterung der Informationsplattform auf den gesamten deutschsprachigen Raum erfuhren auch die Open-Access-Tage eine solche Ausdehnung. Durch die Erweiterung des Tagungsprogramms auf länderspezifische Inhalte wurde das Fachpublikum aus Österreich, der Schweiz und Deutschland gezielt angesprochen. Behandelt wurden unter anderem Themen wie die Rechtesituation in den einzelnen Ländern (D-A-CH), Geschäfts- und Finanzierungsmodelle, Open Data (der freie Zugang zu Forschungsdaten), Open-Access-Zeitschriften, Software- und Hostinglösungen für Repositorien, Erhebung statistischer Daten von Open-Access-Publikationen, Etablierung von Open Access in Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie Aktionen zur ebenfalls im Herbst stattfindenden internationalen Open Access Week.
Parallel fand an beiden Veranstaltungstagen die Open-Access-Messe statt, auf der sich Open-Access-Projekte, -Verlage, -Zeitschriften und Repositorien vorstellen und verschiedene Dienstleister ihre Aktivitäten im Bereich Open Access präsentieren. Die Messeaussteller erhielten zudem die Möglichkeit, sich im Rahmen einer eigenen Session kurz vorzustellen.
Ergänzend bot die Konferenz erstmalig die Gelegenheit, Ergebnisse von Qualifikationsarbeiten zu Open Access in einer Postersession zu präsentieren. Zusätzlich zu geladenen Referenten wurde eine Schwerpunktsession für frei einzureichende Beiträge geöffnet.
Programm 2009
Mittwoch 07.10.2009
11.00
Anmeldung
12.00
Begrüßung
Petra Hätscher,
Bibliothek der Universität Konstanz
Prof. Dr. Ulrich Rüdiger,
Rektor der Universität Konstanz
12.15
Open Access in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Der Eröffnungsvortrag bietet einen Überblick über Open Access in den drei Ländern auch mit Blick auf fachspezifische Besonderheiten.
Prof. Dr. Stefan Hornbostel,
Humboldt Universität zu Berlin
(Vortrag krankheitsbedingt entfallen)
Bruno Bauer,
Bibliothek der Medizinischen Universität Wien
[Folien zum Vortrag/PDF]
Open Access im vielgestaltigen Kleinstaat
Dr. Markus Zürcher,
Schweizer Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften
13.00
Präsentation der Messestände
Moderation: Karlheinz Pappenberger
Bibliothek der Universität Konstanz
In kurzen, ca. 3 minütigen Vorträgen haben die Messeausteller/innen die Möglichkeit, ihre Projekte zu präsentieren. Anschließend bietet sich ausreichend Zeit, die einzelnen Messestände zu besuchen.
14.00
Mittagspause
15.00
Session 1: Rechtliche Bedingungen in der Schweiz
Moderation: Dr. Marc Frédéric Schäfer (Universität St. Gallen)
Abstract | [Folien zum Vortrag/PDF]
Mit der Einführung einer Open Access Forschungsplattform stellen sich sowohl für den Betreiber als auch für den Nutzer zahlreiche rechtliche Fragen. Diese umfassen in erster Linie Fragen des Urheberrechts im Hinblick auf die Bereitstellung der Volltexte und den damit verbundenen haftungsrechtlichen Fragen, falls es zu Urheberrechtsverletzungen kommen sollte. Nachgelagert stellen sich beim Betrieb einer Forschungsplattform allerdings auch datenschutzrechtliche Fragen. Insbesondere dann wenn die Daten einer Forschungsplattform im Hinblick auf die Evaluation der Forschung oder der Forscherinnen und Forscher verwendet werden sollen. Der Workshop gibt einen Überblick über die herrschende Rechtslage in der Schweiz und zeigt mögliche Risiken und Handlungsoptionen aus Sicht der Forschenden und des Betreibers einer Forschungsplattform auf.
Session 2: Softwarelösungen für Repositorien
Moderation: Dr. Matthias Schulze, UB Stuttgart
Alexandria
Ruedi Lindegger, (Universität St. Gallen)
Abstract | [Folien zum Vortrag/PDF]
Die Universität St. Gallen entwickelte 2004 ihre Forschungsplattform Alexandria, die vollständig auf Open Source-Software beruht und selber Open Source ist. Die Funktionalitäten der Forschungsplattform gehen über jene eines Repositorys hinaus: Im Zentrum stehen die drei Bereiche Personen, Publikationen, Projekte, welche miteinander verknüpft sind und so einen umfassenden Überblick über die Forschungstätigkeiten an der Universität St. Gallen bieten. Die Selbstarchivierungstätigkeit der Forschenden, über die Jahre verglichen, zeigt eine stark zunehmende Nutzung der Forschungsplattform, ebenfalls die Zugriffszahlen aus dem Internet. Zudem werden im Vortrag weitere Zusatzfunktionalitäten von Alexandria beschrieben.
Publication Management (Pubman)
Nicole Kondic & Juliane Müller, (Max Planck Digital Library)
Abstract | [Folien zum Vortrag/PDF]
PubMan ist eine Anwendung, die es Mitarbeitern von Forschungsorganisationen ermöglicht, Publikationsdaten nachhaltig zu speichern, zu verwalten und anzureichern sowie für andere Webdienste zur Verfügung zu stellen. Die Anwendung basiert auf der eSciDoc Infrastruktur. eSciDoc ist ein 2004 bis 2009 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Gemeinschaftsprojekt der MPG und dem Fachinformationszentrum FIZ Karlsruhe. Die Anwendung wird seit Mai 2009 in der MPG eingeführt und wird das aktuelle Repository der MPG (eDoc) ablösen.
Durch die Konzeption als Publication Repository, basierend auf einer service-orientierten Architektur, werden verschiedene fachliche und technische Anforderungen an nachhaltige und nachnutzbare Datenhaltung adressiert. Besonderes Augenmerk wurde in der Konzeption und Planung auf Aspekte der Nachnutzung von Daten (Metadaten und Komponenten, wie zB. Volltexte oder Supplementary Material) gelegt. Grundlegende Funktionen eines Repositories, wie die Vergabe von persistenten Identifikatoren (PIDs), automatische Versionierung und standardisierte Beschreibung der Daten für Dissemination und Langzeit-Archivierung sind durch die Anbindung an die eSciDoc Infrastruktur gewährleistet.
Der Vortrag wird neben einer Demonstration der Funktionalitäten besonderes Augenmerk auf PubMan als Werkzeug zur Unterstützung und Förderung von Open Access richten, insbesondere im Rahmen der Open Access Policy der MPG.
DiPP als Fedora-basierte Publikationplattform
Dr. Andres Quast, (Hochschulbibliothekszentrum NRW)
Abstract | [Folien zum Vortrag/PDF]
Das Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen in Köln stellt mit dem System Digital Peer Publishing (DiPP) eine der wenigen deutschen Publikationsplattformen zur Verfügung, auf der Wissenschaftler eigene elektronische Journals gründen und betreiben können. Technisch basiert die Plattform auf der Fedora Repository-Software und dem CMS-System Plone. Fedora ermöglicht die Speicherung und flexible Verwaltung von erweiterten Publikationen, die z.B. Multimediaobjekte wie Filme oder Tondokumente enthalten können. Mit Plone lassen sich konfigurierbare Workflows für das Einreichen und die Begutachtung (z.B. Double Blind Peer Review) von Publikationen umsetzen. Beide Systeme sind erweiterbar und lassen sich gut an zukünftige Entwicklungen anpassen. Diese Flexibilität bedeutet, dass sich Fedora basierte Repository-Systeme (bisher) nicht einfach 'Out of the Box' aufsetzen und betreiben lassen. Am Beispiel DiPP soll deshalb Konzeption und Betrieb eines solchen Systems vorgestellt werden.
Die Repository-Infrastruktur der Leibniz-Gemeinschaft
Benjamin Zapilko, Anita Eppelin & Dr. Maximilian Stempfhuber
(Leibniz-Gemeinschaft, Arbeitsgruppe Open-Access)
Abstract | [Folien zum Vortrag/PDF]
Die Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V. ist ein Zusammenschluss von 86 Einrichtungen, die Forschung betreiben oder wissenschaftliche Infrastruktur bereitstellen. Rund 6.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten in den Geistes- und Sozialwissenschaften, den Wirtschafts-, Raumwissenschaften und Lebenswissenschaften ebenso wie in der Mathematik, den Natur- und Ingenieurswissenschaften sowie der Umweltforschung. Insgesamt beschäftigen die Leibniz-Institute mehr als 14.000 Menschen bei einem Jahresetat von über einer Milliarde Euro.
Mit der Verabschiedung ihrer Open-Access-Leitlinie in 2007 hat die Leibniz-Gemeinschaft einen wichtigen Schritt zur Umsetzung der Berliner Erklärung getan und fördert den freien Zugang zu wissenschaftliche Publikationen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihrer Einrichtungen. In die Praxis umgesetzt wird dies durch das im Aufbau befindliche Leibniz-Open-Access-Repository, über das die im Open Access verfügbaren Publikationen aus den Leibniz-Instituten in der Leibniz-Homepage zusammengeführt werden sollen.
Eine Umfrage unter den Bibliotheken der Leibniz-Institute ergab eine hohe Bereitschaft, auf der Basis fachlich organisierter Repositories an einer gemeinsamen Sicht auf die Open-Access-Publikationen aus der Leibniz-Gemeinschaft mitzuwirken. Getragen von den in der Leibniz-Gemeinschaft organisierten Fachinformationseinrichtungen und Zentralbibliotheken und in Kooperation mit der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek wird derzeit eine verteilte Repository-Infrastruktur aufgebaut, bei der sich die Gesamtsicht in der Leibniz-Homepage aus den fachlichen Sichten der beteiligten Fach-Repositories speist. Informationseinrichtungen mit nationalem Auftrag stellen sowohl Infrastruktur als auch organisatorische Unterstützung für die Leibniz-Institute bereit, so dass sich dort der notwendige Aufwand zum Einpflegen von Publikationen in ein Repository minimiert, gleichzeitig aber eine überregionale und internationale Sichtbarkeit der Open Access-Publikationen und Nachhaltigkeit der Dienstleistung erreicht wird. Die Repository-Infrastruktur der Leibniz-Gemeinschaft soll bis Ende 2009 ihren Pilotbetrieb aufnehmen.
Green Road 2.0? Selbstarchivierung als integrierte Funktion von Social-Networking-Diensten
Lambert Heller, (TIB Hannover)
Abstract | [Folien zum Vortrag/PDF]
Zwei kleine europäische Startup-Unternehmen, Mendeley und ResearchGATE, versuchen neuerdings Selbstarchivierung und Social Networking in jeweils einem Webdienst bzw. einer Literaturverwaltungs-Software zusammenzubringen und intelligent miteinander zu kombinieren. Welchen Mehrwert könnte Social Networking für die aktive Selbstarchivierung bzw. für neuartige Wege des Entdeckens interessanter Open-Access-Literatur haben? Welche der bei Mendeley und ResearchGATE entstehenden Daten werden in welcher Form zugänglich und nachnutzbar sein? Welche Implikationen könnten die neuen Angebote dieses Typs für Open Access-Repositories haben?
Session 3: Open Access in Lizenzen und Konsortien
Moderation: Karlheinz Pappenberger
Bibliothek der Universität Konstanz
Max Planck Gesellschaft
Dr. Ralf Schimmer, (Max Planck Digital Library)
Abstract | [Folien zum Vortrag/PDF]
Die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) hat bereits seit 2005 einen Publikationsfonds, der im Rahmen des allgemeinen Budgets für elektronische Informationsressourcen mit verwaltet wird. Seit Jahren unterstützt die MPG unmittelbare Open Access-Publikationen ihrer Wissenschaftler durch den Abschluss entsprechender Verträge mit Open Access-Verlagen. Zum anderen versucht die MPG, Open Access-Anliegen auch im Rahmen ihrer herkömmlichen Lizenzverträge verstärkt mit zu berücksichtigen. In diesem Beitrag wird ein Überblick über die Aktivitäten und Ansätze der MPG gegeben. Dabei sollen einige spezielle Möglichkeiten und Herausforderungen, mit denen sich Institutionen und Konsortien in solchen Situationen konfrontiert sehen, herausgearbeitet werden.
Publikationsfond der Universität Bielefeld
Dr. Wolfram Horstmann, (UB Bielefeld)
Abtract | [Folien zum Vortrag/PDF]
An der Universität Bielefeld wurde ein Publikationsfonds in einer Pilotphase eingerichtet, der helfen soll, dass eine Open Access Primärpublikation nicht durch anfallende Kosten verhindert wird. Wenn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern keine eigenen Mittel (Hausmittel, Drittmittel, DFG-Publikationspauschale etc.) zur Deckung von evtl. anfallenden Kosten zur Verfügung stehen, soll der Publikationsfonds einspringen. Dies ist insbesondere für Nachwuchswissenschaftler wichtig, die teilweise nicht über entsprechende eigene Mittel verfügen. Auch alternative Publikationsformen, etwa in den Geisteswissenschaften, sollen unterstützt werden.
Konsortium Baden-Württemberg
Kostenrelationen unterschiedlicher Publikationsformen
Dr. Adalbert Kirchgäßner, Bibliothek der Universität Konstanz
Abstract | [Folien zum Vortrag/PDF]
Auf der Basis der Kosten für Abonnementzeitschriften und für Open-Access-Publikationen wird diskutiert, welche finanziellen Auswirkungen beide Geschäftsmodelle auf die Informationsversorgung der Wissenschaft hat. Es wird ermittelt, welche Kosten entstehen würden, wenn die Konstanzer Wissenschaftler ihre Zeitschriftenbeiträge nur in Open-Access-Zeitschriften veröffentlichen würden. Dies wird den realen Zeitschriftenkosten gegenübergestellt. Anhand dieser Ergebnisse wird diskutiert, welche Vorteile es für die Universitäten in Baden-Württemberg - und darüber hinaus - hätte, wenn in den Verträgen mit den großen Zeitschriftenverlagen vereinbart werden würde, alle Publikationen der Wissenschaftler baden-württembergischer Hochschulen open access zu veröffentlichen.
Session 4: Open-Access-Zeitschriften
Abstract | [Folien zum Vortrag/PDF]
In der Diskussion zum Thema Open-Access-Zeitschriften gibt es bislang nur wenige Standards bzw. Vergleichbarkeiten. Vielmehr wurden E-Journals meist autonom in ihrem konkreten Projekt- bzw. Fachkontext vorgestellt.
Um hier eine stärkere Vergleichbarkeit zu ermöglichen, haben sich die Vortragenden der Session vorab auf verschiedene Kriterien (z.B. Organisationsstruktur / beteiligte Partner, technische Lösungen, Copyrights) geeinigt, die für alle Zeitschriften relevant sind. Anhand dieser Kriterien sollen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der verschiedenen Journals dargestellt werden. Zudem wird auf die Frage eingegangen, welche Erfahrungen bislang mit dem Management der jeweiligen Fachzeitschriften gemacht wurden.
GIGA - Umwandlung von Journalen
Dr. Andreas Holtz, (GIGA German Institute of Global and Area Studies)
goJIL - Neugründung eines rechtswissenschaftlichen Journals
Micha Comnick, (Universität Göttingen)
Economics
Olaf Siegert, (Dt. Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften)
querelles-net: Umwandlung einer bestehenden Onlinezeitschrift mittels OJS
Marco Tullney, (Freie Universität Berlin)
Abstract
querelles-net existiert seit 2000 als kostenfrei nutzbare Online-Rezensionszeitschrift für Frauen- und Geschlechterforschung. Anfang 2009 wurde die Zeitschrift auf das Redaktionssystem Open Journal Systems (OJS) umgestellt, dabei wurden nicht nur die Nutzungsrechte konkretisiert (Creative Commons), sondern auch bei Metadaten und anderen wichtigen Komponenten nachgebessert.
Session 5: Geschäftsmodelle des elektronischen Publizierens
Moderation: Anja Lengenfelder und Dr. Christoph Bruch, (Max Planck Digital Library)
Study of Open Access Publishing (SOAP)
Anja Lengenfelder, (Max Planck Digital Library) & Bettina Goerner, (Springer Science+Business Media)
Abstract | [Folien zum Vortrag/PDF]
Das von der EU geförderte zweijährige Projekt "Study of Open Access Publishing (SOAP)", welches seit März 2009 läuft, beschreibt und analysiert die vielfältigen Open Access Modelle. Die beteiligten Partner stammen sowohl aus der Verlagswelt als auch aus Forschungseinrichtungen. Geplant ist neben einer Studie auch eine umfangreiche Umfrage unter Wissenschaftlern verschiedenster Disziplinen zu ihrer Einstellung zu Open Access. Ziel des Projektes ist eine detaillierte Analyse möglicher Richtungen, in die sich das wissenschaftliche Publizieren in der Zukunft entwickeln könnte.
Publishing and the Ecology of European Research (PEER)
Dr. Christoph Bruch, Max-Planck-Gesellschaft
Abstract | [Folien zum Vortrag/PDF]
Ziel des Projektes PEER ist die Generierung von empirischen Daten zu den Auswirkungen einer systematischen Umsetzung des Grünen Weges zu Open Access. Zu diesem Zweck haben sich kooperierende Verlage bereit erklärt in der der Projektlaufzeit von drei Jahren Postprints von 60.000 Artikeln aus 300 Zeitschriften für das Projekt zur Verfügung zu stellen. Diese Postprints werden auch nach dem Projektende der Öffentlichkeit weiter kostenfrei zur Verfügung stehen.
Die Postprints werden über kooperierende Repositorien zugänglich gemacht. Die Hälfte der verfügbaren Postprints soll deren Autoren archiviert werden. Durch Logfileanalyse und Befragungen sollen Informationen über das Verhalten der Autoren gewonnen werden. Die Zugriffe auf die Postprints wird dokumentiert und analysiert werden. Mit weiteren Befragungen werden mit dem Selbstarchivieren verbundene Kosten erhoben. Das Projekt wird von einem Konsortium aus Organisationen durchgeführt, die bei der Beurteilung von Fragen im Zusammenhang mit Open Access regelmäßig divergierende Auffassungen vertreten:
Konsortialpartner
- International Association of Scientific, Technical and Medical
Publishers (STM)
- European Science Foundation
- Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
- Max-Planck-Gesellschaft
- Institut National de Recherche en Informatique et en Automatique
(INRIA)
Kooperationspartner
SURF Foundation
Universität Bielefeld
Im Vortrag wird das Projekt vorgestellt und der Stand nach dem ersten Jahr seiner dreijährigen Laufzeit erläutert.
OAPEN - Ein Kooperationsmodell für Buchverlage
Dr. Birgit Schmidt, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek
Abstract | [Folien zum Vortrag/PDF]
Sieben europäische Universitätsverlage und drei Universitäten, darunter auch der Universitätsverlag Göttingen, entwickeln im EU-geförderten Projekt "Open Access Publishing in European Networks" (OAPEN) ein Open-Access-Publikationsmodell für Bücher aus den Geistes-, Sozial- und Gesellschaftswissen. Die praktischen Entwicklungen wie eine Plattform oder Geschäfts- und Erlösmodelle für qualitätsgeprüfte Open-Access-Medien werden durch wissenschaftliche Studien ergänzt. Diese Studien sollen Aufschluss darüber bringen, wie Open Access in den genannten Wissenschaftsbereichen gefördert und mit den Anforderungen der verschiedenen Interessengruppen (Wissenschaftler, Verlage, Bibliotheken, Förderer und Wissenschaftsinstitutionen) angemessen umgegangen werden kann.
Open Access Geschäftsmodelle und evolutionär stabile Strategien
Dr. Matthias Hanauske, Goethe-Universität Frankfurt a.M.
Abstract | [Folien zum Vortrag/PDF]
Die zukünftige Entwicklung des Marktes für wissenschaftliche Fachinformation ist durch das Entscheidungsverhalten der auf diesem Markt agierenden Akteure bestimmt. Wissenschaftler, Verlage und Bibliotheken sind ständig wiederkehrenden, interdependenten Entscheidungssituationen unterworfen, wobei die individuellen Ziele und Präferenzen oft im Konflikt mit den Zielen der anderen Akteure stehen. Die Spieltheorie liefert einen analytischen Zugang zur Beschreibung und Vorhersage solcher interaktiver Entscheidungssituationen. Nach einer kurzen Einführung in das Themengebiet sollen in diesem Vortrag die Ergebnisse einer, auf spieltheoretischen Grundannahmen basierenden, numerischen Marktsimulation dargestellt werden. Es wird des Weiteren auf die im Markt herrschenden Netzwerkstrukturen eingegangen und das spieltheoretische Konzept der evolutionär stabilen Strategie im Kontext von Open Access Geschäftsmodellen diskutiert.
Session 6: Offene Session
Moderation: Rubina Vock
Google Book Search - Chance für Open Access?
Dr. Klaus Graf, (RWTH Aachen)
Abstract
Die gerichtliche Einigung zwischen Google und den in den USA klagenden Verlagen/Autorenverband hat auch in Deutschland Aufsehen erregt. Verwertungsgesellschaften haben bereits ihren Widerstand angekündigt. Es stellt sich die Frage, ob die für die USA ins Auge gefasste Einigung, die es unter anderem zulässt, bis zu 20 % vergriffener Bücher darzustellen, und die für öffentliche US-Bibliotheken ein Terminal mit Einsichtsmöglichkeiten in den Gesamtbestand der gescannten vergriffenen Bücher vorsieht, den Bedürfnissen der Wissenschaftsautoren eher entgegenkommt als die rigide Haltung der deutschsprachigen Verwertungsgesellschaften und der Autorenverbände, die ja nicht mehr Zugang für die Öffentlichkeit wollen, sondern weniger. Eine Mehrheit von Wissenschaftsautoren ist ja für Open Access aufgeschlossen und würde nichts dagegen haben, wenn ihre Buchbeiträge (in der Sprache der Einigung: "Beilagen") komplett weltweit frei zugänglich wären. Würden hinreichend viele Autoren sich entsprechend artikulieren (im Augenblick wäre das nur theoretisch über die Teilnahme am Partnerprogramm möglich, künftig möglicherweise auch über die Ansprücheverwaltung der Einigung), würde Google Book Search zum größten (Gratis-) Open-Access-Repositorium werden. Es wäre also sinnvoll, eine möglichst weltweit operierende Organisation zu schaffen, die die Rechte von Wissenschaftsautoren, die Open Access (bzw. freie Lizenzen) wünschen, gegenüber Google und womöglich anderen digitalisierenden Organisationen wahrnimmt, eine Open-Access-Verwertungsgesellschaft gleichsam. Man könnte daran denken, in das geplante Urheber-Register entsprechende Einträge (auch über die Unterstellung von Publikationen unter freie Lizenzen) vorzunehmen. Der Beitrag erörtert diese Perspektiven.
Qualitätssicherung, Impact Factor und Open Access - eine schwierige Beziehung!
Karin Weishaupt, (Institut für Arbeit und Technik)
Abstact | [Folien zum Vortrag/PDF]
Open-Access-Zeitschriften haben mit dem Problem zu kämpfen, dass oft Zweifel an ihrer Qualität geäußert und ihnen das Fehlen des berühmt-berüchtigten Impact Factors vorgeworfen wird.
Wenn man das Begutachtungsverfahren, das durchaus umstritten ist, als Qualitätsmaßstab anerkennt, brauchen die Open-Access-Zeitschriften keinen Vergleich zu scheuen: Ein weitaus höherer Prozentsatz dieser Zeitschriften praktiziert eine Begutachtung als von wissenschaftlichen Zeitschriften insgesamt!
Beim Impact Factor ist die Bilanz weniger positiv: nur ein kleiner Anteil der Open-Access-Zeitschriften trägt dieses Qualitätssiegel - wenn man es denn als solches anerkennt, denn der Impact Factor muss sich noch wesentlich schärfere Kritik gefallen lassen als die Begutachtung. Was müsste geschehen, um den ungünstigen Einfluss des Impact Factors auf Open-Access-Zeitschriften zu mindern und ihre eigenen Vorzüge stärker zu betonen?
Da sich das Wissenschaftssystem hinsichtlich seiner eigenen Bewertungsmaßstäbe überraschend konservativ verhält, ist diese Frage nicht leicht zu beantworten. Der Vortrag erhebt nicht den Anspruch, dieses diffizile Problem zu lösen, will aber ein paar Denkanstöße dazu liefern.
Open Access Publishing - Eine differenzierte Betrachtung aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen.
Prof. Dr. Hans-Dieter Zimmermann, (Hochschule für Technik und Wirtschaft Chur)
Abstract | [Folien zum Vortrag/PDF]
Die Diskussion rund um Open Access Publishing wird sehr intensiv, aber häufig auch sehr emotional, ja gar dogmatisch geführt. Befürworter wie Gegner dramatisieren häufig die Folgen, betrachtet aus der jeweiligen Perspektive (vgl. z.B. Zimmermann, 2009; Reuss, 2009). Auffällig ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Open-Access-Debatte häufig pauschalierend geführt wird, und nicht die Situation verschiedener Disziplinen, ggf. in verschiedenen länderspezifischen Kontexten, berücksichtig wird.
Die sog. Zeitschriftenkrise wird allgemein als Auslöser der OA-Debatte betrachtet. Die empirischen Befunde insbesondere aus dem Bereich STM (Science, Technology, Medicine) werden dabei häufig verallgemeinert. Dazu kommt, dass letztendlich eine Reihe weiterer Faktoren zu grundsätzlichen Veränderungen des Ökosystems wissenschaftlicher Publikationen führen (Mierzejewska, 2008).
Betrachtet man aber z.B. die Ausgangslage im Bereich der Rechtswissenschaften, so entdeckt man markante Unterschiede gerade zu den STM Disziplinen oder den Sozialwissenschaften, mit denen die Rechtswissenschaften oft zusammen betrachtet werden. Wichtige Eigenheiten sind u.a. die Besonderheit von Rechtsdaten als Gegenstand des wissenschaftlichen Publizierens, die primär nationale Ausrichtung der Märkte, die klar mittelständisch und national geprägte Struktur rechtswissenschaftlicher Verlage, das weitgehende Fehlen einer Zeitschriftenkrise oder die Rolle der wissenschaftlichen Publikationen im Hochschulbereich. Auch die Welt des wissenschaftlichen Publizierens in den Rechtswissenschaften verändert sich, aber mit den kaum differenzierten Argumenten der OA-Debatte erweist man zumindest den Rechtswissenschaften keinen Dienst.
Die Perspektive der Geschichtswissenschaften wird z.B. in (Landes, 2009) aufgezeigt.
Im vorliegenden Beitrag wird versucht, eine differenzierte Diskussion unter der Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse und Ausgangslagen verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen zu führen. Neben einer Studie zum Thema des Beitrags im Kontext der Rechtwissenschaften wird eine Bachelorarbeit im Studiengang Informationswissenschaft an der HTW Chur in den Beitrag einfliessen, welche im Sommer 2009 fertiggestellt wird.
Open Access aus Autorenperspektive: wachsende Bereitschaft zur Open Access Publikation durch positive Erfahrung als Leser.
Heidemarie Hanekop, (Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen)
Abstract | [Folien zum Vortrag/PDF]
Ergebnisse einer Befragung von Wissenschaftlern als Autoren und Leser in Deutschland
Die ersten Studien zur Akzeptanz und Nutzung von Open Access unter Wissenschaftlern (z.B. DFG 2005) zeigen eine bemerkenswerte Diskrepanz zwischen hoher Akzeptanz internetbasierter, frei zugänglicher Publikationen (aus Leserperspektive) und begrenzter Bereitschaft eigene Publikationen als Open-Access-Publikation zu veröffentlichen (Autorenperspektive). Solche Ergebnisse wurden bestärkt durch enttäuschte Erwartungen mancher Open-Access-Plattformanbieter (z.B. von Repositories oder Archiven), die zwar auf großes Interesse bei Lesern stoßen, es aber sehr viel schwerer haben, Autoren zum Mitmachen zu gewinnen. Diese Diskrepanz zwischen Lesern bzw. als Autoren ist nicht nur dem Umstand geschuldet, dass (freiwilliges) Self-archiving den Autor Zeit und Mühe kostet, während der ungehinderte Zugang zu Publikationen dem Leser Zeit und Mühe spart, sondern auch den Anforderungen an wissenschaftliche Autoren, deren Anerkennung, beruflicher Aufstieg und Leistungsnachweis an Publikationen in renommierten Journalen und deren Zitation gekoppelt ist. Publikationsentscheidungen reflektieren notwendigerweise die in der Fachdisziplin anerkannte Hierarchie der Publikationsformen und deren Aufmerksamkeit unter den Fachkolleginnen.
Unsere Ergebnisse aus einer umfangreichen Wissenschaftlerbefragung (N=1800, 18 Fachdisziplinen, Universitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen in Deutschland, durchgeführt Ende 2007) zeigen allerdings, daß die Beteilung von Autoren an Open Access entscheidend davon abhängt, wie sie selbst als Leser auf Publikationen zugreifen: wer als Leser auf Open-Access-Zugänge zugreift, publiziert auch häufiger Open Access. Der Effekt steigender Open-Access-Nutzung beim Leser wirkt allerdings immer zeitverzögert, da er sich zunächst in der Publikationskultur des Faches verbreiten bzw. etablieren muß, bevor Wissenschaftler als Autoren ihre Publikationsentscheidungen davon leiten lassen (können). Vorreiter sind nach unseren Ergebnissen insbesondere erfahrene Wissenschaftler, die selbst viel publizieren.
17.00
Vorstellung der Sessions
Moderation:Heinz Pampel, (Helmholtz Gemeinschaft)
Die Erkenntnisse und Ergebnisse der Sessions werden kurz zusammengefasst dargestellt.
17.30
Messeumtrunk
Während eines kleinen Umtrunks gibt es die Möglichkeit, die auf der Open-Access-Messe vorgestellten Institutionen, Initiativen und Projekte in lockerem Rahmen kennenzulernen und ins Gespräch zu kommen.
Donnerstag 08.10.2009
9.00
Keynote 1: Open Access in Geschäftsmodellen von Verlagen
Martin Rasmussen, (Copernicus-Verlag)
Abstract | Folien zum Vortrag/PDF]
Ob Publikationsgebühren, hybride Ansätze, oder Trägerschaften - die Finanzierung von Open Access Inhalten erfolgt durch eine Vielzahl von Geschäftsmodellen, die sich sehr stark von den traditionellen Abonnement-gebundenen Modellen unterscheiden.
Der Vortrag gibt zunächst einen Überblick über die gängigsten Ansätze. Im zweiten Teil wird näher auf die Modelle eingegangen, die bei Copernicus Publications Anwendung finden. Hierbei werden Beispiele gegeben und die Kostenstruktur wird analysiert.
Keynote 2: Der öffentliche Charakter wissenschaftlicher Methoden: Die Wissenschaftstheorie fordert Open Access
Prof. Dr. Gerhard Fröhlich, Johannes Kepler Universität Linz
10.00
Pause
10.30
Podiumsdiskussion: Finanzielle Aspekte von Open Access
Moderation: Petra Hätscher (Bibliothek der Universität Konstanz)
Im Rahmen der Podiumsdiskussion sollen insbesondere die finanziellen Aspekte von Open Access aus verschiedenen Perspektiven diskutiert werden.
Perspektive Förderorganisation:
Prof. Dr. Ulrike Landfester,
Universität St. Gallen, Präsidentin Fachausschuss Internationale Zusammenarbeit (IZ), Schweizerischer Nationalfonds SNF
Perspektive Verlag
Vittorio E. Klostermann,
Verlag Vittorio Klostermann GmbH
Perspektive Forschungseinrichtung
Dr. Annette Holtkamp,
Deutsches Elektronen-Synchrotron (DESY)
Perspektive Wissenschaft
Prof. Dr. Gudrun Gersmann,
Deutsches Historisches Institut Paris
Perspektive Bibliothek
Brigitte Kromp,
Bibliothek der Universität Wien
Perspektive Hochschule
Dr. Wolfram Horstmann, Universität Bielefeld
12.00
Postersession und Mittagspause
Während der Mittagspause stehen im Rahmen der Postersession die Aussteller/innen der Poster für Fragen und Diskussionen zur Verfügung.
13.00
Session 7: Verankerung von Open Access an Institutionen
Abstract
Anhand dreier Beispiele wird vorgestellt und diskutiert, wie Open Access an Institutionen verankert und gefördert werden kann. Als Beispiele dienen die Universität St. Gallen, die Helmholtz-Gemeinschaft und die Universität Zürich. Dabei geht es um Aspekte wie beispielsweise Policies zu Open Access und Repositorien, Marketing, Mehrwerte, Rolle verschiedener Entscheidungsträger, Unterstützung der Autoren, Erfahrungen mit den Autoren und ihr Feedback, und Einwerben von Dokumenten.
Von Open Access zur Forschungskommunikation - Erfahrungen mit der Forschungsplattform Alexandria
Dr. Marc Frédéric Schäfer, Universität St. Gallen
Abstract | [Folien zum Vortrag/PDF]
Die Universität St. Gallen hat mit der Forschungsplattform Alexandria eine Webseite geschaffen, über welche die Forscher der Universität ihre Forschungsergebnisse weltweit veröffentlichen können. Bei der Planung und Konzeption des Projekts standen in erster Linie die Transparenz der Forschungsleistung der Universität St. Gallen im Vordergrund. Erst zu einem späteren Zeitpunkt wurden an der Universität St. Gallen Überlegungen zu Open Access in die Diskussion mit einbezogen. Auf diese Weise ist die Universität St. Gallen im Rahmen der Open Access Bewegung im Vergleich zu anderen Universitäten einen eher untypischen Weg gegangen.
Open Access in der Helmholtz-Gemeinschaft
Dr. Andreas Hübner, Helmholtz-Gemeinschaft
Abstract | [Folien zum Vortrag/PDF]
Open Access spielt seit einigen Jahren ein wichtige Rolle in Deutschlands
größter Forschungsorganisation, der Helmholtz-Gemeinschaft.
Dabei hat sich gezeigt, dass für die praktische Umsetzung von Open Access in den einzelnen Helmholtz-Zentren u.a. die Formulierung einer offiziellen Open Access Politik auf hoher Ebene einen bedeutenden Stellenwert hat. Der Vortrag beleuchtet die für die Verankerung von Open Access in der Helmholtz-Gemeinschaft wichtigen Wegmarken und gibt Einblicke in die aktuelle Arbeit des Helmholtz Open Access Projekts.
Chancen und Herausforderungen bei der Umsetzung von Open Access
Prof. Dr. Christian Fuhrer, Universität Zürich
Abstract | [Folien zum Vortrag/PDF]
Die Universität Zürich war die erste Universität in der Schweiz, welche die Berliner Erklärung unterschrieb. Mit dem Zurich Open Repository and Archive (ZORA) richtete sie eine Plattform ein, auf welcher die Forschenden der Universität ihre wissenschaftlichen Arbeiten hinterlegen und damit weltweit optimal sichtbar machen. Leitlinien der Universitätsleitung, praktische Unterstützung durch die ZORA-Redaktion auch zu urheberrechtlichen Fragen, Import- und Exportmöglichkeiten aus ZORA und eine Verbindung mit den Akademischen Berichten der Universität fördern die Umsetzung von Open Access.
Session 8: Open Access zu Forschungsdaten
Sünje Dallmeier-Tiessen, Helmholtz-Gemeinschaft
Heinz Pampel, Helmholtz-Gemeinschaft
Abstract | [Folien zum Vortrag/PDF]
Das digitale Zeitalter hat Forschenden neue Möglichkeiten in der Handhabung wissenschaftlicher Daten eröffnet. International gewinnt die Forderung nach einemverantwortungsvollen und organisierten Umgang mit Forschungsdaten, die im Rahmen der öffentlich geförderten Forschung entstehen, an Bedeutung. Wissenschaftliche Einrichtungen und Wissenschaftler sind gefordert sich dieser Herausforderung zustellen. Der Workshop beleuchtet die Relevanz des Themas und stellt innovative Herangehensweisen an den Open Access zu Forschungsdaten vor. Darüber hinaus werden mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern grundlegende Herausforderungen rund um das Thema Open Data diskutiert.
Session 9: Open-Access-Statistik
Standardisierte Nutzungsanalysen als alternative Impact-Messungen wissenschaftlicher Publikationen
Sabine Henneberger, Humboldt-Universität zu Berlin (CMS)
Abstract | [Folien zum Vortrag/PDF]
Es wird eine kurze Einführung gegeben, warum eine Nutzungsanalyse in der Form von Downloadstatistik sinnvoll ist. Absicht ist es, die Teilnehmer für die Probleme, die bei Downloadstatistiken auftreten, zu sensibilisieren, um die Beweggründe und Ziele des Projektes OA-Statistik verstehen und einordnen zu können.
Projektvorstellung OA-Statistik
Bettina Bauer, Universiätsbibliothek Stuttgart
Abstract | [Folien zum Vortrag/PDF]
Im DFG-Projekt OA-Statistik wird eine Infrastruktur zur Aggregation und Standardisierung von Nutzungsdaten aus Institutionellen Repositorien, Linkresolvern und Lizenzservern aufgebaut. Um eine große Verbreitung der Projektergebnisse zu gewährleisten, werden zum einen Empfehlungen in das DINI-Zertifikat übernommen. Zum anderen werden Repository-Betreibern Guidelines, Hilfedokumente und Softwarepakete zur Verfügung gestellt, damit diese standardisierte Nutzungsdaten erfassen und aussagekräftige Statistiken bereitstellen können.
Technische Umsetzung der Datenerfassung und -übermittlung am Beispiel von OPUS und DSpace
Björn Mittelsdorf, Saarländische Landes- und Universitätsbibliothek
Abstract | Folien zum Vortrag (PDF, 139 KB)
Der bidirektionale Datentransfer zwischen Repositorium und zentralem Server wird anhand zweier Beispiele dargestellt. Hierbei werden sowohl die hierfür entwickelten Protokolle als auch organisatorische Rahmenbedingungen erläutert.
Erste Ergebnisse der Auswertung von Nutzungsdaten
Daniel Metje, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Abstract | [Folien zum Vortrag/PDF]
Der Vortrag wird den derzeitigen Entwicklungsstand auf Seiten der Auswertung der erhobenen Daten präsentieren und so einen Eindruck der Analysemöglichkeiten und der grafischen Präsentation geben. Zugleich soll in einem Ausblick erläutert werden, welche weiteren Services zu erwarten sind.
Session 10: Voraussetzungen für ein wissenschaftsfreundliches Urheberrecht
Wie privat kann das Eigentum des wissenschaftlichen Autors an seinem Werk sein?
Prof Dr. Rainer Kuhlen, Universität Konstanz
Der 3. Korb - Stand der Vorarbeiten und Perspektiven aus Sicht der KMK
Dr. Thomas Pflüger, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, Stuttgart
Abstract
Das Bundesjustizministerium (BMJ) hat Anfang des Jahres aufgrund von Entschließungen des Deutschen Bundestages und des Bundesrates bei Verabschiedung des sog. "2. Korbs" zur Prüfung weiteren gesetzgeberischen Handlungsbedarfs die beteiligten Kreise - unter anderem auch die Kultusministerkonferenz (KMK) - anhand eines umfangreichen Fragebogens aufgefordert, ihre Positionen darzustellen. Unter Beteiligung des Referenten wurde von einer Arbeitsgruppe des Hochschulausschusses eine Stellungnahme erarbeitet und dem BMJ als Positionspapier der KMK zugeleitet.
Gegenstand des Vortrags sind insbesondere die den Hochschulbereich betreffenden Positionen der KMK sowie deren Entstehungsgeschichte. Neben anderen Punkten liegt den Ländern daran, das "Zweitverwertungsrecht" für Wissenschaftspublikationen, denen aus öffentlichen Mitteln finanzierte Forschungsergebnisse zugrunde liegen, rechtlich abzusichern. Neu ins Spiel gebracht wird in dem Positionspapier der KMK der Vorschlag, die bisherigen kleinteiligen Schrankenregelungen durch eine allgemein gefasste Norm abzulösen.
Dabei soll auch eine erste Einschätzung der Perspektiven ihrer Umsetzbarkeit unter veränderten politischen Rahmenbedingungen erfolgen.
Session 11: DINI-Worskhop zu fachlichen Repositorien
Moderation: Doris Bambey (DIPF) & Ulrich Herb, (Saarländische Landes- und Universitätsbibliothek)
Abstract
Zwei fachliche Repositorien aus den Sozialwissenschaften und den Naturwissenschaften stellen sich vor. Daneben sollen gemeinsam u.a. Fragen der Qualitätssicherung, der Inhaltsgewinnung, der fachlichen bzw. interdisziplinären Einbindung sowie der Vernetzung von Repositorien diskutiert werden. Wesentlich sind hierbei der Erfahrungsaustausch und Überlegungen zur Nachnutzung vorhandener Instrumente und Strategien.
EconStor - ein fachliches Repository für die Wirtschaftswissenschaften
Ralf Flohr, ZBW -- Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften, Kiel
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Das fachliche Repositorium GEO-LEO/e-docs/ als Modul der geo- und montanwissenschaftlichen virtuellen Fachbibliothek
Bernhardt Wagenbreth, TU Bergakademie Freiberg
15.00
Vorstellung der Sessions im Plenum
Moderation: Anja Oberländer
Bibliothek der Universität Konstanz
Die Erkenntnisse und Ergebnisse der vorherigen Sessions werden kurz zusammengefasst dargestellt.
15.30
Abschluss-Keynote
Dr. Falk Reckling: Von den Appellen zu den Anreizen - Zu einigen Herausforderungen für Open Access
[Folien zum Vortrag/PDF]
16.00
Verabschiedung
Kontakt
Veranstaltungsort:
Universität Konstanz
Räume A 701-704 und Foyer der Universität
78457 Konstanz
Deutschland
Veranstalter:
Informationsplattform open-access.net und Universität
Konstanz, in Kooperation mit DINI e.V., der Helmholtz-Gemeinschaft,
der Max-Planck-Gesellschaft, der Universität
Zürich und der Johannes Kepler Universität Linz.
Programmkomitee:
Christoph Bruch (Max-Planck-Gesellschaft)
Sünje Dallmeier-Tiessen (Helmholtz-Gemeinschaft)
Gerhard Fröhlich (Johannes Kepler Universität Linz)
Anja Oberländer (Universität Konstanz)
Birgit Schmidt (Universität Göttingen)
Frank Scholze (DINI e.V.)
Rubina Vock (Freie Universität Berlin)
Ingeborg Zimmermann (Universität Zürich)
Koordination:
Anja Oberländer, anja.oberlaender@uni-konstanz.de