09.00 - 10.15
Postersession
Voting
Chair: Silke Bellanger, Andreas Ferus, Jessika Rücknagel
Kaffee
Ort: Kulturschür
10.15 - 11.15
Keynote 2: Gemeinsam mehr erreichen - Mit Kollaboration zur Transformation
Ort: Pavillon
Kurzbio Keynote Speaker
Dr. Anja Oberländerist stellvertretende Direktorin des Kommunikations-, Informations-, und Medienzentrum (KIM) der Universität Konstanz. Zuvor war die Wirtschaftswissenschaftlerin Leiterin des Bereichs Open Science im KIM und langjährig in verschiedenen Open-Access-Initiativen engagiert. Sie koordiniert das BMBF-geförderte Verbundprojekt open-access.network sowie seit 2007 die Informationsplattform open-access.net. Sie leitet das Programmkomitee der jährlich stattfindenden Open-Access-Tage und ist intensiv in der Open-Access-Community engagiert.
Chair: Christina Riesenweber
11.15 - 11.30
Umbaupause
11.30 - 13.00
Session 5: OA in der Forschung
Ort: Ussicht/Wytsicht
Chair: Philipp Zumstein
Academic hiring in an Open Science environment: The University of Zurich’s project «HI-FRAME»
Mihaela Falub; Karin Gilland Lutz (Universität Zürich)
Zusammenfassung
This talk presents the project HI-FRAME at the University of Zurich (UZH). UZH adopted its Open Science (OS) Policy in 2021 and HI-FRAME implements the policy in terms of rewards and incentives (sometimes referred to as researcher assessment, etc.), with a particular focus on professorial hiring.
Rewards and incentives are a strand of the OS movement that cuts across and interlinks all the other strands of the movement, including Open Access (OA). This is why advocating for OA (or OS more broadly) requires us to consider higher education institutions’ (HEIs) capacity for building OA activities into their career-making or -breaking processes such as recruitment and promotion. HEIs that fail to do so end up lacking alignment between what they claim to value (OS) and what they reward (such as non-OS publications).
HI-FRAME develops a flexible tool that is intended to prevent that from happening. The tool ensures that candidates’ OS activities are systematically and appropriately considered in professorial hiring process at UZH, including OA publishing. As of spring 2022, the tool is piloted in several professorial hiring processes in three faculties. Over time, it is foreseen that the tool may have variable uses (PhD and Postdoc positions; academic promotions; research funding applications).
HI-FRAME (Measure what really matters: a framework for OS professorial hiring) is funded within the Swiss federal program P5 and runs 2021 – 2023.
Project website: https://www.gleichstellung.uzh.ch/de/projekte/hi_frame.html.
Qualitätssicherung im Review-Prozess zwischen Anspruch und Erfahrung: Das Projekt EQUAP2
Robert Neumann (TU Dresden); Dirk Verdicchio (UB Bern); Silke Bellanger (UB Basel); Hagen von Hermanni (TU Dresden); Marcel Erfurth; Josephine Hartwig;Michael Wohlgemuth (SLUB)
Zusammenfassung
Begutachtung und Auswahl gehören neben der Veröffentlichung und Wissensverbreitung zu den zentralen Beiträgen von Fachzeitschriften zur wissenschaftlichen Kommunikation. Die Prozesse der Qualitätssicherung sind zudem mit nachgelagerten Mechanismen der Evaluation und Bewertung wissenschaftlicher Leistung verbunden. Im Rahmen der institutionellen Finanzierung von Publikationen wächst an Bibliotheken und Forschungseinrichtungen die Sensibilität für derartige Zusammenhänge.
Was aber zeichnet vorbildliche Reviewverfahren aus und entlang welcher Merkmale lassen sich dysfunktionale Prozesse identifizieren? Diese zentrale Frage lässt sich nicht auf Basis quantitativer Qualitätsproxys beantworten. Aus diesem Grund konzipierte eine Projektgruppe von Mitarbeitenden aus verschiedenen Bibliotheken und Sozialwissenschaftlern der TU Dresden einen Onlinesurvey, der sich an Forschende richtet. Diese Forschenden sind in ganz verschiedenen Rollen als Autoren, Reviewende oder Herausgeberinnen von Zeitschriften im Reviewprozess eingebunden. Der Survey erlaubt es, die entsprechenden Erwartungen und Erfahrungen gegenüberzustellen und über etwaige Diskrepanzen Rückschlüsse auf die Wertigkeit der Reviewprozesse zu ziehen.
Das Projekt lebt auf ganz verschiedenen Ebenen das Tagungsthema „Kollaboration“ und wird diesen Anspruch über einen zweigeteilten Vortrag entsprechen: Im ersten Teil steht die gelungene Zusammenarbeit über Länder-, Institutionen- und Disziplingrenzen hinweg der am Projekt beteiligten Akteure im Fokus. Hervorzuheben ist an dieser Stelle auch die Finanzierung des Surveys durch die beteiligten Projektpartner. Diese Finanzierung ermöglicht eine Öffnung für weitere interessierte Einrichtungen, die ihren Forschenden eine Teilnahme am Survey ermöglichen können. Im zweiten Teil des Vortrages stehen die Inhalte des Survey im Fokus. Neben der Vorstellung der zentralen Ergebnisse hinsichtlich des Soll-Ist-Vergleichs der Qualitätssicherung in Peer-Review Prozessen erfolgt die Präsentation eines experimentellen Survey-Experiments, das die Komplexität von Review- und Entscheidungsprozessen aufgreift und situations- wie befragtenspezifische Rückschlüsse auf die Erwartungen und Erfahrungen der Forschenden erlaubt.
Warum hören Wissenschaftler:innen nicht auf die Open-Science-Spezialist:innen?
Daniel Hürlimann; Desiree Stalder (Berner Fachhochschule)
Zusammenfassung
An den Open-Access-Tagen nehmen fast keine Wissenschaftler:innen teil. Warum ist das so? Weil die Organisator:innen festgestellt haben, dass das Open-Access-Knowhow nicht bei den Wissenschaftler:innen liegt und dass diese sich häufig auch nicht besonders für das Thema interessieren. Damit könnte man leben. Es ist jedoch lediglich ein Symptom eines tiefer liegenden Problems. Viele Wissenschaftler:innen realisieren zu wenig, dass das Open-Access-Knowhow in den entsprechenden Fachstellen und/oder Bibliotheken vorhanden ist. Sie betrachten die Bibliothekar:innen als Buchausleih-Gehilf:innen und verkennen, dass dieses Bild wohl immer falsch war und in den letzten 10 Jahren noch falscher wurde. Wie lässt sich das ändern? Wie schaffen Open-Science-Spezialist:innen es, Forschende für Open Science zu sensibilisieren und diese zur aktiven Partizipation am Kulturwandel hin zu einer offenen Wissenschaft zu bewegen. Dieser Vortrag versucht, eine Antwort auf diese unseres Erachtens zentrale Frage zu geben.
Session 6: Konsortiale Verträge
Ort: Pavillon
Chair: Dagmar Sitek
Open-Access-Transformation komplementär zu DEAL: Der Arbeitskreis Forum 13+
Kristine Hillenkötter (Niedersächsische Staats- u. Universitätsbibliothek Göttingen)
Zusammenfassung
Komplementär zu DEAL befasst sich der Arbeitskreis Forum 13+ (https://forum13plus.de) mit der Open-Access-Transformation von Zeitschriften kleiner und mittelgroßer Fachverlage, für die in Deutschland ein signifikantes Publikationsaufkommen zu verzeichnen ist (mehr als 13 Verlage). Hervorgegangen aus dem Umfeld der Allianz-Initiative „Digitale Information“ ist die Gruppe seit 2020 unabhängig und in Selbstorganisation tätig. Sie bildet den Rahmen für die Zusammenarbeit von Akteuren der überregionalen Lizenzierung, von Open-Access-Infrastrukturprojekten, Hochschulbibliotheken, des Deutschen Bibliotheksverbandes (dbv) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Im Oktober 2021 hat sie das „Forum 13+-Spektrum zur Bewertung von Open-Access-Transformationsverträgen und Verlagsangeboten“ veröffentlicht, das bereits im nationalen und internationalen Fachkontext rezipiert wurde (https://doi.org/10.3249/ugoe-publ-12).
Ausgehend von ihrer Genese informiert der Vortrag zunächst über Zusammensetzung, Status, Zielsetzungen und Arbeitsweise der Gruppe. Dabei werden Möglichkeiten und Herausforderungen dieser kooperativen Organisationsstruktur in Selbstorganisation skizziert und zur Diskussion gestellt.
Daneben wird über den strategischen Ansatz, die Arbeitsschwerpunkte und die aktuellen Aktivitäten der Gruppe berichtet. Im Zentrum steht hier die Präsentation des „Spektrum(s) zur Bewertung von Open-Access-Transformationsverträgen und Verlagsangeboten“.
Der Beitrag adressiert Akteure und Initiativen der Open-Access-Transformation, die sich unter einer gemeinsamen Zielsetzung mit anderen Partnern vernetzen und organisieren möchten, aber auch wissenschaftliche Einrichtungen als Anbieter*innen und Teilnehmer*innen von nationalen Open-Access-Transformationsverträgen.
HOAD: Data Analytics für mehr Transparenz bei Open-Access-Transformationsverträgen
Najko Jahn (Georg-August Universität Göttingen, SUB Göttingen)
Zusammenfassung
Der Beitrag stellt die Ergebnisse des DFG-Projekts Hybrid Open Access Dashboards (HOAD) vor, das seit Ende 2019 als Workflow- und Fondsprojekt im Rahmen der Ausschreibung „Open Access Transformationsverträge“ an der SUB Göttingen datenanalytische Hilfestellungen zur Transparenz des Erwerbungsmodells erarbeitet hat. Der Fokus der Projektarbeiten lag auf zwei miteinander verbundene Monitoringaspekte, die laut einschlägigen Handlungsempfehlungen im Kontext von Open-Access-Transformationsverträgen mit kommerziellen Verlagen zwar wesentlich sind, auf die an den Einrichtungen jedoch häufig zugunsten institutioneller Publikations- und Kostenanalysen verzichtet wird: die Bemessung des Open-Access-Anteils wissenschaftlicher Artikel bezogen auf ein Verlagsportfolio mit hybriden Journalen und die Überprüfung verlagsseitiger Publikationsmetadaten hinsichtlich Vollständigkeit und Qualität. Die Besonderheit des Vorhabens ist es, dass ausschließlich offene Daten verwendet werden, um der wachsenden Bedeutung offener Metadaten beim Monitoring des Open Access Rechnung zu tragen. So stammen die Daten für ein vergleichendes Monitoring der nationalen Open-Access-Transformationsverträge, welches im Vortrag vorgestellt werden wird, aus den Quellen Crossref, OpenAlex, Unpaywall und des Open Access Monitor des FZ Jülich. Aufbereitet als quelloffenes Dashboard ermöglichen sie die vergleichende Analyse der hybriden Journalportfolios bezüglich ihres Open-Access-Anteils, der länderspezifischen Affiliation ihrer Autor*innen und ihrer Metadatenabdeckung. Mit dem Werkzeug metacheck entstand zudem ein Self-Assessment-Tool zur automatischen Gewinnung und Bewertung von Verlagsmetadaten bezogen auf Open-Access-Artikel in Crossref zur freien Nutzung.
Open-Access-Konsortien als Instrument gemeinschaftlicher Open-Access-Finanzierung
Martina Benz (Universität Konstanz); Katharina Schulz (Technische Informationsbibliothek TIB)
Zusammenfassung
Open-Access-Konsortien organisieren die gemeinschaftliche Finanzierung von Open-Access-Publikationen. Dabei kann auf Erfahrungen aus dem traditionellen Konsortialbetrieb aufgebaut werden, der durch neue Aufgaben, Anforderungen an Publikationen, Konsorten und Konsortialführung erweitert wird. Vor allem betonen konsortiale Modelle den kollaborativen Charakter der Finanzierung. In unserem Vortrag berichten wir über die bisherigen Erfahrungen aus dem KOALA-Projekt (Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen, BMBF-Projekt 2021-2023). Dabei gehen wir darauf ein, welche Aspekte wir für eine erfolgreiche Kollaboration in Open-Access-Konsortien identifizieren und wie diese zum Erreichen der Finanzierungsziele beiträgt.
Aufbau und Betrieb von Konsortien erfordern eine eng abgestimmte Kooperation verschiedener Institutionen und Akteure. Für KOALA als Konsortialführerin bedeutet dies, eine Mittler-und Koordinationsrolle zwischen unterschiedlichen Denkweisen, Workflows und Begrifflichkeiten einzunehmen. Dies ist entscheidend, um arbeitsfähige Kooperationsstrukturen zu etablieren, gemeinsame Standards festzusetzen und schließlich eine gemeinschaftliche Open-Access-Finanzierung aufzubauen.
So haben wir bspw. in der Akquise mit zahlreichen Herausgeber*innen, Redaktionen und Verlagen Gespräche geführt, die uns die Bandbreite institutioneller Kontexte, Bedarfe und Arbeitsweisen vor Augen geführt haben. Ihnen gegenüber erläutert KOALA bibliothekarische Mindeststandards und ein Verständnis der Prozesse einer Finanzverwaltung. Auf der anderen Seite unterstützt KOALA Bibliotheken, deren Erwerbungsentscheidungen auf Logiken aus der Subskriptionszeit basieren, Ausgaben für APC-freies Open Access argumentativ zu begründen. Schließlich befähigt KOALA Redaktionen, Verlage, Herausgeber*innen und Bibliotheken, innerhalb einer kollaborativen Konsortialstruktur die Open-Access-Transformation voranzutreiben. Interessengegensätze, z.B. zwischen Verlagen und Bibliotheken oder Zeitschriften lösen sich dabei nicht in Kollaborationsbeziehungen auf; die Kooperation im Konsortium erleichtert es aber, gemeinsame Standards zu etablieren, z.B. in Punkto Kostentransparenz gegenüber Verlagen.
Über die erfolgreiche Finanzierung konkreter Publikationen hinaus sind die in KOALA gesammelten Erfahrungen wertvoll für die Diskussion von Möglichkeiten und Grenzen konsortialer Modelle als Instrumente gemeinschaftlicher Open-Access-Finanzierung.
Workshop 5: Kollaboration, Engagement, Prozess: Rolle der Bibliotheken in der Entwicklung der «Diamond-Landschaft»
Ort: Sibe
Anzahl Teilnehmende: max. 30
Anmeldung: ab 7.9.
Margit Dellatore (Universitätsbibliothek Zürich); Samuel Nussbaum (Zentralbibliothek und Universitätsbibliothek Zürich); André Hoffmann (Universitätsbibliothek Zürich)
Zusammenfassung
Die 2021 von Science Europe und cOAlition S publizierte Studie zu Diamond Open Access Journals hat international Debatten angeregt, sich mit den Möglichkeiten der Förderung von Diamond Open Access auseinanderzusetzen. In diesem Zusammenhang stehen vor allem auch Community-geleitete Publikationsinfrastrukturen an Hochschulbibliotheken und ihre Dienste im Fokus.
Initiativen wie unter anderem die anlässlich des 20. Jubiläums aktualisierte Budapest Open Access Initiative oder der im März 2022 erschienene Action Plan for Diamond Open Access widmen sich der Weiterentwicklung dieser Diamond-Open-Access-Infrastrukturen, indem sie systematische Probleme und Defizite benennen, aber auch Empfehlungen zu ihrer Lösung geben.
In diesem Workshop sollen Anforderungen, Herausforderungen und Möglichkeiten einer institutionsübergreifenden Zusammenarbeit diskutiert werden, vor die sich Serviceanbieter von Publikationsinfrastrukturen an Bibliotheken gestellt sehen, um den Aktionsplan erfolgreich auf den Weg zu bringen.
Ziele des Workshops sind:
- Kenntnis und gemeinsames Verständnis des Aktionsplans und dessen Implikationen für die Institutionen
- Kollaborative Erarbeitung einer Skizze eines möglichen Umsetzungsplans
- Fokussierung auf und Priorisierung von konkreten weiteren Aktionen zur Umsetzung (Fokus auf Beitrag und Rolle von Bibliotheken/ Serviceanbietern)
- Skizzierung von grenzübergreifenden Kooperationen und entsprechende mögliche Umsetzungsaktionen
Struktur und Methoden:
- Kurzpräsentation des Aktionsplans zur Einführung (10 Minuten)
- Diskussion in Arbeitsgruppen mit konkreten Fragestellungen (30 Minuten)
- Präsentation der Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen (30 Minuten)
- Abschlussdiskussion und Priorisierung von Aktionen, z.B. mittels MoSCoW-Priorisierung (20 Minuten)
Der Workshop richtet sich an alle, die an Praktiken von Diamond Open Access und kollaborativem Austausch interessiert sind, darunter im Besonderen an Bibliotheken/Serviceanbieter von Publikationsplattformen.
Workshop 6: Erfahrungsaustausch Informationsbudget. Ein Workshop zum Publikations- und Kostenmonitoring
Ort: Gewölbekeller
Anzahl Teilnehmende: 20
Anmeldung: ab 7.9.
Christina Riesenweber; Michael Kleineberg (Freie Universität Berlin)
Zusammenfassung
Das Förderprogramm „Open-Access-Publikationskosten“ der DFG und die Anfang 2022 erschienenen Empfehlungen des Wissenschaftsrats zur Transformation des wissenschaftlichen Publizierens rufen wissenschaftliche Einrichtungen dazu auf, sowohl über das Publikationsaufkommen ihrer Angehörigen als auch über die zentral und dezentral anfallenden Publikationskosten Transparenz zu schaffen. Das Ziel heißt: Informationsbudget. Viele Universitätsbibliotheken stehen nun vor der Herausforderung, in Kollaboration mit anderen Organisationseinheiten wie Haushaltsabteilung, Drittmittelabteilung oder Berichtswesen vorhandene Werkzeuge und Prozesse anzupassen oder neu zu implementieren. Der Hands-on-Workshop soll dem Erfahrungsaustausch zwischen Universitätsbibliotheken dienen, die sich dieser Herausforderung stellen und bereits die ersten Schritte gegangen sind. Gemeinsam wollen wir die notwendigen Handlungsfelder diskutieren (z.B. Hochschulbibliografie, Affiliationsrichtlinien, Rechnungsworkflows) und mögliche Maßnahmen identifizieren. Ziel des Workshop ist es auch, auf der Grundlage ähnlicher Bedarfe und Voraussetzungen sinnvolle Kooperationen für die Zukunft in Bewegung zu bringen.
Eine Anmeldung ist zur Teilnahme zwingend notwendig. Bitte melden Sie sich nur an, wenn das Thema Informationsbudget direkt zu Ihrem Aufgabengebiet gehört. Für einen produktiven Workshop ist es sinnvoll, dass pro Universität nur eine Person teilnimmt, bitte stimmen Sie sich entsprechend ab.
Zielgruppe: Mitarbeiter*innen an Universitätsbibliotheken, deren Aufgabengebiet die Entwicklung eines Informationsbudgets umfasst.
13.00 - 14.00
Mittagspause
Ort: Kulturschür
14.00 - 15.30
Session 7: OA-Bücher: Trends und Herausforderungen
Ort: Ussicht/Wytsicht
Chair: Antonia Schrader
Neue Standards braucht das Land: Qualitätskriterien für Open-Access-Bücher
Margo Bargheer (Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen); Dagmar Schobert (Universitätsbibliothek der TU Berlin)
Zusammenfassung
Die AG Universitätsverlage hat im Jahr 2022 ihre vor vier Jahren vorgelegten Qualitätsstandards für Open-Access-Bücher aktualisiert. Die Standards wurden hinsichtlich der Wertigkeit, Nachhaltigkeit und Vielfalt dem aktuellen Stand der Open-Access-Transformation wissenschaftlicher Bücher angepasst. Sie gehen damit weit über die inhaltliche Qualitätssicherung hinaus. Zentrale Punkte sind die Zugänglichkeit (auch im Sinne der Barrierefreiheit), die Sichtbarkeit, die Klärung der Rechte und der Einsatz freier Lizenzen. Auch die Ablage von Forschungsdaten zur Publikation und die Fragen der Langzeitarchivierung werden thematisiert. Die Qualitätsstandards setzen allgemeine Maßstäbe für die Veröffentlichung von Open-Access-Büchern. Sie richten sich sowohl an die Mitgliedsverlage der AG als auch an kommerzielle Buchverlage, die mit Mitteln der öffentlichen Hand Open-Access-Publikationen ermöglichen. Im Vortrag werden die Qualitätsstandards im Kontext der Open-Access-Transformation in ihren wesentlichen Zügen vorgestellt und diskutiert.
Co-Publishing von Open Access-Monographien – Erfahrungen der Universität Stuttgart und dem KIT
Joanna Sikorski (KIT); Stefan Drößler (Universitätsbibliothek Stuttgart)
Zusammenfassung
In den vergangenen Jahren gab es viele Projekte zum Thema Open Access-Monographien, die durch internationale Förderungen und Initiativen entstanden sind. Es konnte sich dadurch eine vielfältige Landschaft an Services herausbilden, die in diesem Bereich ein breites und forschungsfreundliches Angebot darstellen. Ihre Nachnutzung bietet Bibliotheken eine notwendige Chance sich in diese verteilte Infrastruktur einzugliedern. Denn die Möglichkeiten wissenschaftlicher Bibliotheken zur Investition und zum Ausbau ihrer Infrastrukturen für die Publikation von Open Access-Monographien erfordern größere Investitionen in personelle und technische Ressourcen der Infrastruktur.
Eine weitere Möglichkeit nachhaltige Alternativen für forschungsnahe Publikationsservices für Open Access-Monographien anzubieten, eröffnen Co-Publishing-Modelle. Im BMBF-Projekt TU9_Monos wird die Ausgestaltung eines solchen Modells von zwei Bibliotheken der TU9 (UB Stuttgart, KIT-Bibliothek) mit dem internationalen Verlagsanbieter Ubiquity Press getestet und darüber hinaus zusätzlich Optionen ausgelotet, die die Partnerschaft ergänzen und den Anschluss an technische Innovationen sicherstellen. Beide Standorte haben unterschiedliche Ausstattungen und Bedarfe und verfolgen deshalb im Projekt jeweils unterschiedliche Zielsetzungen, so dass sie auch für weitere Bibliotheken Modellcharakter haben (können). Im Rahmen der Open Access-Tage 2022 können die bisherigen Erfahrungen der Kollaboration vorgestellt werden.
Diamanten teilen: Ergebnisse einer TU9-Standortanalyse für kollaborative Ansätze zur Förderung von Open-Access-Büchern
Stefan Drößler (Universitätsbibliothek Stuttgart); Ulrike Kändler (TIB Hannover); Dagmar Schobert (Universitätsbibliothek der TU Berlin)
Zusammenfassung
Im Januar 2022 veröffentlichte der Wissenschaftsrat, das wichtigste wissenschaftspolitische Beratungsgremium in Deutschland, seine Empfehlungen zur Open-Access-Transformation. Darin wird die zeitnahe Umstellung des wissenschaftlichen Publizierens auf unmittelbares „Gold“ Open Access empfohlen. Gleichzeitig mahnt der Wissenschaftsrat, Vielfalt, Offenheit und eine wissenschaftsgeleitete Publikationslandschaft zu gewährleisten. Und er stellt fest: „Die Transformation zu Open Access kann nur gelingen, wenn über die Publikationsdienstleister hinaus öffentliche Infrastrukturen ausgebaut werden.“
Was bedeutet das für wissenschaftliche „Bücher“ – also Monografien und Sammelbände, die dem wissenschaftlichen Diskurs dienen, und die der WR ausdrücklich adressiert? Mit welchen Infrastrukturen und Förderinstrumenten können Bibliotheken die Transformation des wissenschaftlichen Großformats „Buch“ sinnvoll unterstützen? Sind der eigene Universitätsverlag oder der institutionelle Monografienfonds für Buchverlage tatsächlich die einzige Lösung?
Die Open-Access-Koordinator:innen der TU9-Bibliotheken beschäftigen diese Fragen bereits seit einiger Zeit – trotz oder gerade wegen unterschiedlicher Ansätze zur Monografienförderung in den neun beteiligten Einrichtungen. Daraus hervorgegangen ist das interne Projekt einer Analyse der an den verschiedenen Einrichtungen vorhandenen Förderumgebungen. Dazu werden Publikationsinfrastrukturen, Service- und Beratungsangebote, sowie Finanzierungsinstrumente und -strukturen in den Blick genommen und das Ineinandergreifen der einzelnen Instrumente geprüft. Ziel ist es, Ausbaupotentiale zu identifizieren und vor allen Dingen Kooperationsmöglichkeiten zwischen den Bibliotheken zu erschließen. Um Offenheit, Vielfalt und wissenschaftliche Wahlfreiheit zu realisieren, so der Grundgedanke des Projekts, spielen kooperative Ansätze, verteilte Aufgaben und anschlussfähige Services eine zentrale Rolle.
Der Vortrag präsentiert die Ergebnisse der TU9-Standortanalyse. Er diskutiert das Potential kooperativen Vorgehens beim Aufbau lokaler und überlokaler Services für Open-Access-Bücher und blickt dabei auch über den Tellerrand der TU9 hinaus.
Session 8: Publikationskostenmonitoring
Ort: Pavillon
Chair: Astrid Orth
DFG Open Access Publikationskosten: Anforderungen des Monitoring-Verfahrens
Irene Barbers (Forschungszentrum Jülich)
Zusammenfassung
Mit dem Programm Open-Access-Publikationskosten fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft wissenschaftliche Einrichtungen mit finanziellen Zuschüssen zu Kosten, die bei der Veröffentlichung von Open-Access-Publikationen entstehen. Dabei ist ein zentrales Ziel des Programms die Strukturentwicklung für ein transparentes Monitoring der Publikationskosten an den wissenschaftlichen Einrichtungen sowie auf nationaler und internationaler Ebene. Das Monitoring soll Transparenz zu den geförderten Publikationen sowie zu den zur Verfügung stehenden Mitteln und deren Verausgabung herstellen und zur verbesserten Datenlage in den Einrichtungen selbst beitragen. Der Vortrag stellt die Anforderungen des für das Monitoring verwendeten Datenschemas dar, das eine Auswertung der Daten nach einer Reihe von Kriterien und auf verschiedenen Ebenen ermöglichen soll. Neben dem Monitoring der Kosten für förderfähige Publikationen soll als Beitrag zum Konzept „Informationsbudget“ auch Transparenz zu den Ausgaben für nicht förderfähige Publikationskosten geschaffen werden.
Erweiterung der OpenAPC-Infrastruktur im Rahmen von openCost
Christoph Broschinski; Julia Bartlewski (Universitätsbibliothek Bielefeld)
Zusammenfassung
Die OpenAPC-Initiative sammelt und veröffentlicht Datensätze über Gebühren für Open-Access-Veröffentlichungen unter einer offenen Datenbanklizenz. Im Kontext des Projekts openCost und des DFG-Förderprogramms Open-Access-Publikationskosten beabsichtigt OpenAPC die Erweiterung seines Metadatenschemas um zusätzliche Kosteninformationen, wie Colour Charges oder Submission Fees, strukturiert und standardisiert erfassen zu können. Bisher erfolgt die Datenmeldung an OpenAPC mittels Dateien im csv-Format per E-Mail oder als pull request über die Plattform GitHub. Zusätzlich beabsichtigt OpenAPC im Rahmen von openCost das Harvesting von Metadaten und Kostendaten auszuweiten. Der Vortrag präsentiert die ersten Ergebnisse und dient als Grundlage für weitere Diskussionen innerhalb der OA-Community.
Open-Access-Publikationskosten @ JOIN²
Corinna Mescherowsky (RWTH Aachen, JOIN²); Dagmar Sitek (Deutsches Krebsforschungszentrum, JOIN²); Alexander Wagner (Deutsches Elektronen-Synchrotron, JOIN²)
Zusammenfassung
Einrichtungen, die Publikationsgebühren zentral abwickeln benötigen ein Kostenmonitoring. JOIN² hat dieses daher bereits 2014 in den lokalen Repositorien realisiert, ursprünglich um Anforderungen der Partnern aus den Helmholtz-Instituten zu erfüllen und lokale Lösungen zu ersetzen. Kosten werden hierbei direkt bei den jeweiligen Publikationen im Repositorium erfasst und dargestellt, so dass auch hochwertige und hochgradig normierte bibliographische Metadaten vorliegen. Da die ursprüngliche Kostenabwicklung in JOIN² ferner nicht auf nur OpenAccess-Publikationsfonds basiert, werden schon immer alle bekannten Kosten einer Publikation (z.B. auch Colour-charges oder Kosten für Reprints) für alle Arten von Publikationen (Closed oder Open Access) erfasst. Die Verwaltung im Repositorium erlaubt außerdem eine lokale OpenAccess-Zugänglichmachung, sofern möglich (Green Road) und die Bereitstellung der Kostendaten maschinelesbar zum Harvesting über die OAI-PMH-Schnittstelle. Mit Kostentransparenz als einem der zentralen Ziele der Open Access Transformation gewinnt dieses Werkzeug nun an Bedeutung über die eigene Einrichtung hinaus wobei das Reporting für das DFG-Programm Open-Access-Publikationskosten ein erstes Zwischenziel auf dem Weg zu openCost wird. Dieses Programm bietet, neben einigen Herausforderungen, für einige Projektpartner außerdem erstmals die Möglichkeit die schon lange angestrebte Strukturanpassungen zu etablieren. Anhand von Beispielen verschiedener JOIN²-Partner zeigen wir die Herausforderungen und unsere kollaborativen Lösungsansätze zur Zentralisierung des Mittelflusses und gehen auf die Rolle ein, die openCost für die Kostentransparenz spielen wird. Ziel ist es in JOIN² Lösungen zu finden die auch für andere andere Einrichtungen nutzbar sind.
Workshop 7: Workshop zur Organisation von Open-Access-Veranstaltungen
Ort: Sibe
Anzahl Teilnehmende: max. 30
Anmeldung: ab 7.9.
Hannah Schneider; Andreas Kirchner (Universität Konstanz)
Zusammenfassung
Veranstaltungen leben von Kollaboration – egal ob in Präsenz oder online. Es organisiert und lernt sich leichter, wenn man gut zusammenarbeitet und viele Personen ihre individuellen Fähigkeiten einbringen. Die Konzeption und Durchführung von Informations-, Fortbildungs- und Vernetzungsveranstaltungen bilden einen zentralen Arbeitsbereich von Open Access Professionals.
Im Rahmen des BMBF-Projekts open-access.network wurde ein Konzept zur Durchführung von Open-Access-Veranstaltungen erstellt. Die Projektmitarbeitenden haben in den letzten Jahren zahlreiche Events zum Thema Open Access in verschiedenen Formaten durchgeführt. Das Veranstaltungskonzept bündelt diese Erfahrungen und enthält Anregungen für Workshops, Barcamps, Train-the-Trainer-Workshops, Staff Weeks und Online Talks.
Die im Konzept behandelten Themen umfassen sowohl inhaltliche Aspekte zu Open-Access als auch didaktische Methoden zur Vermittlung der Inhalte und Hilfestellungen zur Organisation verschiedener Formate.
In dem Workshop wollen wir das Veranstaltungskonzept in der Praxis anwenden. Zunächst soll das Konzept vorgestellt und seine Vorzüge aufgezeigt werden. Anschließend sind die Teilnehmenden selbst gefragt: Auf Grundlage des Veranstaltungskonzepts werden sie in Kleingruppen eine eigene Open-Access-Veranstaltung planen. Dabei sollen sie für ein von ihnen erdachtes Format ein Konzept entwerfen, das Angaben zu Zielgruppe, Lernzielen, Veranstaltungsmodulen, Methoden, Materialien, Tools enthält.
Ziel dieses Workshops ist es, die Teilnehmenden an die Nutzung des Konzepts heranzuführen, um es zukünftig selbst für die Planung und Durchführung eigener Open-Access-Veranstaltungen anwenden zu können. Mit Hilfe der Best-Practice-Beispiele soll ihnen die Scheu genommen werden, auch unbekanntere, experimentellere Formate auszuprobieren. Konzept und Workshop sollen helfen, eigene Ideen zur Vermittlung von Open Access zu entwickeln und umzusetzen. Zielgruppe sind alle, die Open-Access-Veranstaltungen organisieren.
open-access.network. (2022). Veranstaltungskonzept. Eine Vorlage zur Organisation von Open-Access-Veranstaltungen (V 1.0). Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.6078419
Workshop 8: Open Library Badge – eine Auszeichnung für unsere Bibliothek?
Ort: Gewölbekeller
Anzahl Teilnehmende: 20
Anmeldung: ab 7.9.
Stephan Wünsche (Universität Leipzig, Universitätsbibliothek); Charlotte Meixner (Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, Universitätsbibliothek)
Zusammenfassung
Wie offen ist unsere Bibliothek? Der Open Library Badge bietet einen Kriterienkatalog für Offenheit von Bibliotheken. Jede Bibliothek, die mindestens fünf Kriterien erfüllt, kann sich um den Open Library Badge bewerben. So können Bibliotheken, die das Konzept der Openness verfolgen, ihr Profil schärfen und sich weiterentwickeln. Die Auszeichnung mit dem Badge ist zugleich ein Mittel zur Öffentlichkeitsarbeit.
In diesem Workshop lernen die Teilnehmer:innen (TN) den Open Library Badge kennen und wenden die aktuellen Kriterien auf ihre eigene Einrichtung an. Sie werden zur Bewerbung ermutigt und erkennen Entwicklungspotentiale ihrer Bibliothek. Sie verstehen die stetige Weiterentwicklung der Kriterien als laufenden Prozess, den sie mit eigenen Impulsen mitsteuern können.
Der Workshop richtet sich gleichermaßen an TN aus Bibliotheken, die den Open Library Badge noch nicht erhalten haben, als auch an TN aus bereits ausgezeichneten Bibliotheken. Letztere sind eingeladen, von ihren Erfahrungen zu berichten.
Ablauf des Workshops
- 25 Minuten Präsentation: Entstehung des Open Library Badge, Mission, aktuelle Kriterien
- 40 Minuten World-Café: Erkundung von Best-Practice-Beispielen, Anwendung der aktuellen Kriterien auf die eigene Einrichtung
- 25 Minuten Wrap-Up: Vorstellung der Ergebnisse, Diskussion von Hürden, ggf. Erfahrungsberichte, Feedback
Zielgruppe:
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Bibliotheken (öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken gleichermaßen)
15.30 - 16.00
Kaffeepause
Ort: Kulturschür
16.00 - 17.30
Session 9: Kollaboration unter Förderorganisationen
Ort: Pavillon
Chair: Andreas Ferus
Kollaboration im Kontext der FWF Open Access-Policy
Katharina Rieck (Austrian Science Fund FWF)
Zusammenfassung
Seit 2004 setzt der österreichische Wissenschaftsfonds (FWF) erfolgreich seine Open Access-Policy um. Begleitende Initiativen und Förderangebote wie unter anderem das Programm „Referierte Publikationen“ zur Finanzierung von begutachteten Open Access-Artikeln und das Programm „Selbstständige Publikationen“ zur Finanzierung von Open Access-Buchpublikationen, tragen dazu bei, dass der Großteil aller aus FWF-Projekten resultierenden begutachteten Publikationen mit CC BY-Lizenz Open Access veröffentlicht wird. Ein wichtiger Faktor bei der Umsetzung und (Weiter)-Entwicklung der FWF Open Access-Policy ist die Vernetzung und Kollaboration mit unterschiedlichen Akteur:innen. In diesem Vortrag wird auf diese nationalen und internationalen Kollaborationen eingegangen und dabei unter anderem die Zusammenarbeit mit den Mitgliedern von cOAlition S, mit denen der FWF gemeinsam Plan S umsetzt, thematisiert.
Zusammenarbeit und Vernetzung von Fördergebern auf nationaler und internationaler Ebene
Michael Geuenich (Deutsche Forschungsgemeinschaft)
Zusammenfassung
Die Ausgestaltung einer wissenschaftsdienlichen Open-Access-Landschaft erfordert nicht nur organisatorische Anpassungen, etwa auf Einrichtungs- und Institutionsebene, sondern unter anderem auch Änderungen in der Mentalität und im Publikationsverhalten bei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie wissenschaftspolitische Aushandlungsprozesse und Rahmenbedingungen, die auch auf politischer Ebene mitgestaltet werden können.
Dazu sind die Zusammenarbeit und die Vernetzung von verschiedenen Akteurinnen und Akteuren notwendig. Förderorganisationen können durch ihr Förderhandeln sowie durch die Gestaltung von Standards und Förderbedingungen auf die Entwicklung der Open-Access-Landschaft einwirken. Wesentlich sind auch Abstimmungen zwischen Förderern auf europäischer und internationaler Ebene.
Dieser Beitrag beleuchtet die aktuelle Zusammenarbeit und Vernetzung von Förderern aus Sicht der Deutschen Forschungsgemeinschaft e.V. und stellt wichtige Themen und Akteure vor, zu und mit denen die DFG gegenwärtig auf nationaler und internationaler Ebene kooperiert.
Gemeinsam zu 100% OA - Ein Beispiel aus dem SNF
Tobias Philipp (Schweizerischer Nationalfonds)
Zusammenfassung
Die Umsetzung von Open Access steht und fällt mit der Zusammenarbeit auf allen Ebenen: Regional, national, international. Doch die Wissenschafts- und Publikationslandschaften unterscheiden sich deutlich, selbst zwischen engen Nachbarn wie Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ebenso die Position und Rolle nationaler Förderorganisationen wie der DFG, des FWF und des SNF.Der Vortrag erläutert an einem aktuellen Beispiel, wie der SNF mit welchen nationalen und internationalen Akteuren in der Umsetzung von Open Access zusammenarbeitet. Es wird skizziert, wie die Informationsbeschaffung und Meinungsbildung abläuft, wie vielen verschiedenen Ansprüchen der SNF gerecht werden muss und wie die Kompromissfindung rund um OA funktionieren kann. Mit dem Ziel, die Arbeit und Entscheide eines Förderers wie des SNF besser nachvollziehbar zu machen und die zukünftige Zusammenarbeit zu vereinfachen.
Session 10: Open Access und Urheberrecht
*** abgesagt ***
16.00 - 17.30
Tool-Marktplatz
Ort: Eis, Zwöi, Vier, Sächs
Chair: Isabella Meinecke, Astrid Orth, Philipp Zumstein
Algorithmen-gestützte Empfehlung von Publikationsoptionen: B!SON als Wegweiser im Dschungel der Open-Access-Journals
Elias Entrup (Technische Informationsbibliothek, TIB), Anita Eppelin (Technische Informationsbibliothek, TIB), Anett Hoppe (Technische Informationsbibliothek, TIB; L3S Research Center, Leibniz Universität Hannover), Marco Tullney (Technische Informationsbibliothek, TIB), Michael Wohlgemuth (Sächsische Landesbibliothek — Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, SLUB)
Zusammenfassung
Bei der Wahl des Publikationsortes haben der fachliche Kontext und die Reichweite in der eigenen Community oberste Priorität. Zugleich sind Wissenschaftler:innen bei ihrer Entscheidung an Richtlinien ihrer Institutionen und Förderer, insbesondere zu Open Access, gebunden. In Verbindung mit einer schwer zu überblickenden Vielfalt von Geschäftsmodellen, Konditionen und vertraglichen Vereinbarungen zwischen Verlagen und Institutionen entstehen zusätzliche Hürden für das Open-Access-Publizieren und ein Mehraufwand auf Seiten der Wissenschaftler:innen. Diese Hürden können gesenkt werden durch ein niederschwelliges Angebot zur Identifizierung von Publikationsorten, die einerseits fachlich relevant und zugleich mit aktuellen Open-Access-Vorgaben konform sind.
Im BMBF-geförderten Projekt "Bibliometric and Semantic Open Access Recommender Network" wird ein Empfehlungssystem für Open-Access-Zeitschriften, B!SON, entwickelt. Diese Softwarelösung basiert auf einem Algorithmus, der die Ähnlichkeit wissenschaftlicher Texte bzw. der in ihnen zitierten Referenzen ermittelt. Wissenschaftler:innen erhalten nach Eingabe von Textbestandteilen (Titel, Abstract) und zitierter Literatur eines zu veröffentlichenden Manuskripts Empfehlungen für qualitätsgesicherte OA-Zeitschriften, die thematisch passende Publikationsorte sein könnten.
B!SON nutzt als Datenbasis Artikel- und Zeitschriftenmetadaten aus dem Directory of Open Access Journals sowie Zitationsdaten der OpenCitations-Initiative. Gegen diese werden die eingegebenen Bestandteile eines Manuskripts - Titel, Abstract und Literaturliste - abgeglichen. Es kommen hierfür Verfahren des maschinellen Lernens für die semantische Ähnlichkeitsbestimmung sowie bibliometrische Verfahren zum Einsatz. Das Ergebnis ist ein kombinierter Ähnlichkeitswert, anhand dessen B!SON diejenigen Zeitschriften identifiziert, in denen thematisch ähnliche Publikationen erschienen sind.
Um zu gewährleisten, dass das Empfehlungssystem mit den Bedarfen der Wissenschaft übereinstimmt, erfolgte im Vorfeld der Softwareentwicklung eine Anforderungsanalyse. Aktuell wird im Rahmen der Betatestphase Feedback von unterschiedlichen Nutzendengruppen eingeholt, um den Prototypen weiter zu verbessern.
Die B!SON-Betaversion (https://service.tib.eu/bison) wird im Rahmen des Toolmarktplatzes vorgestellt und seine Nutzung erläutert. Die Teilnehmenden sind eingeladen, ihre Einschätzungen zur Funktionalität, zum Nutzen der Zeitschriften-Empfehlungen und zur Usability des Tools zu geben. Der Quellcode von B!SON steht unter einer AGPL-Lizenz zur Verfügung und wird schrittweise unter https://gitlab.com/TIBHannover/bison zugänglich gemacht.
Automatisiertes Open Access-Reporting mit R
Lea Satzinger (Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena)
Zusammenfassung
Eine Aufgabe von Bibliotheken als campusweit zentrale Ansprechpartnerinnen für Open Access an Hochschulen stellt das Monitoring und Reporting gegenüber der eigenen Hochschulleitung dar. Die Ermittlung und Zusammenstellung der Daten sowie Erläuterung und Interpretation bedingen hierbei einen hohen ressourcentechnischen Aufwand. An der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena wurde daher ein Tool für ein automatisiertes Open Access-Reporting mit der freien Programmiersprache R in der Auszeichnungssprache R Markdown entwickelt.
Die Skripte generieren Reports der veröffentlichten Open Access-Artikel und verausgabten Mittel im Rahmen des Open Access-Publikationsfonds sowie von Transformationsverträgen basierend auf CSV-Dateien. Grafisch ausgewertet werden für Gold und Hybrid Open Access:
- die Entwicklung der Publikationszahlen über die Jahre,
- das Publikationsaufkommen und die Kosten pro Jahr auf Fakultäts- und Institutsebene,
- die Publikationsanteile der Fakultäten,
- die Entwicklung der durchschnittlichen APC,
- die Verausgabung von Mitteln aus zur Verfügung stehenden Fördertöpfen,
- die Verlage und Zeitschriften, in denen Forschende bevorzugt publizieren, sowie
- die publikationsstärksten Institute und Autor*innen.
Die Auswertung enthält zudem eine durchsuchbare Übersicht der Rohdaten in tabellarischer Form.
Die Skripte sind als archivierte Version auf Zenodo (https://doi.org/10.5281/zenodo.6638789) sowie als fortlaufend gepflegte Version über GitLab (https://gitlab.com/LeaSat/open-access-reporting unter der MIT-Lizenz verfügbar. Die R Markdown-Webseite steht über GitLab gehostet zur Verfügung (https://leasat.gitlab.io/open-access-reporting/).
Das Tool kann für Implementierungen in weiteren Einrichtungen nachgenutzt werden und auch Einsatz für die Präsentation von Auswertungen zur Beantwortung von Fragestellungen in weiteren Kontexten finden.
oa.finder: Ein Online-Service für die Suche nach Zeitschriften zum Open-Access-Publizieren
Nina Schönfelder, Petra Kohorst (Universität Bielefeld)
Zusammenfassung
Die Umstellung auf eine freie und offene Publikationskultur stellt Wissenschaftler*innen vor neue Herausforderungen bei der Suche nach einem geeigneten Publikationsort für ihre Forschungsergebnisse. Das neue Online-Recherchetool „oa.finder“ auf dem Portal „open-access.network“ hilft ihnen jetzt dabei (https://finder.open-access.network). Die Universitätsbibliothek Bielefeld hat den Dienst im Rahmen des Verbund-Projektes „open-access.network“ entwickelt.
In der einfachen Suchmaske des „oa.finder“ können Wissenschaftler*innen den Publikationstyp ihrer geplanten Veröffentlichung, ihre Rolle im Publikationsprozess und die eigene wissenschaftliche Einrichtung angeben. Daraufhin liefert das Tool maßgeschneiderte Informationen zu Publikationsorten: Dazu gehören Angaben zu Open Access, der Fachdisziplin und Zeitschriften-Metriken, die nach weiteren Kriterien gefiltert, sortiert und durchsucht werden können. Zusätzlich informiert der „oa.finder“ über Open-Access-Publikationsgebühren (APCs) sowie Finanzierungsmöglichkeiten über Transformationsverträge und Publikationsfonds deutscher Wissenschaftseinrichtungen. In der jetzt angelaufenen Pilotphase des Tools (Beta-Version) ist die Recherche nach Zeitschriften möglich. Künftig wird der „oa.finder“ auch eine Recherchefunktion über Verlage anbieten, die Monographien, Sammelbände und Konferenzschriften im Open Access publizieren.
Der „oa.finder“ greift bei der Suche nach Publikationsorten auf öffentlich zugängliche Datenquellen zu, die mittels Open Source Software (R, Catmandu) zusammengetragen, aufbereitet und miteinander verbunden werden. Zu nennen sind hierbei insbesondere die EZB, OpenAPC, das DOAJ, mehrere auf der Zitationsdatenbank Scopus basierte Zeitschriften-Metriken, das Verzeichnis über Transformationsverträge ESAC, das Journal Checker Tool der cOAlition S sowie der ebenfalls im Rahmen des Projekts erstellte „Open Access Atlas Deutschland“ des Open-Access-Büros Berlin. Das Front-End des „oa.finders“ basiert auf der Open-Source-Software LibreCat. Die Reaktionsfreudigkeit und Geschwindigkeit des „oa.finders“ bei Suche, Filterung und Anzeige der Informationen sind dem Einsatz von Elasticsearch zu verdanken. Der Source Code des „oa.finders“ soll zum Projektende Nov. 2022 unter einer offenen Lizenz veröffentlicht werden.
Dr. Nina Schönfelder ist verantwortlich für die Idee, das Konzept, die Datenbeschaffung und -aufbereitung, sowie die User Tests und Kommunikation. Die softwareseitige Realisierung erfolgt durch Petra Kohorst.
GoTriple – Der OPERAS Discovery Service
Pattrick Piel, Sona Arasteh (Max Weber Stiftung)
Zusammenfassung
GoTriple, der Discovery Service der europäischen Forschungsinfrastruktur OPERAS, ist eine innovative und mehrsprachige Plattform für die Geistes- und Sozialwissenschaften und wurde entwickelt um das Finden von Open-Access-Publikationen zu erleichtern. Dabei begegnet GoTriple einem zentralen Problem der Open-Access-Transformation, nämlich der Frage der Auffindbarkeit von Open-Access-Veröffentlichungen. GoTriple knüpft dazu an die European Open Science Cloud an und ermöglicht es in dieser, auch sprachübergreifend, Publikationen zu finden. Triple eröffnet so die Möglichkeit, Forschungsergebnisse (z.B. Publikationen und Forschungsdaten, Projektbeschreibungen, Profile von Forschenden) unterschiedlicher Disziplinen und in elf Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Kroatisch, Polnisch, Portugiesisch, Slowenisch, Spanisch und Ukrainisch) zentral bibliographisch zu erfassen und, entsprechend des Grundsatzes der Bibliodiversität, zugänglich zu machen. Neben diesen multilingualen und -disziplinären Zugriffsmöglichkeiten ist GoTriple darauf ausgerichtet, Kooperationen zwischen Forschenden, ihren Projekten und Stakeholdern aus Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft gleichermaßen zu vereinfachen und zu fördern. Dazu sind in die Plattform eine Reihe von Features integriert:
- ein Crowdfunding Channel, der erstens dazu beitragen soll, den gesellschaftlichen Mehrwert von Forschungsprojekten aus den Geistes- und Sozialwissenschaften besser zu kommunizieren. Zweitens dient der Channel dem Anliegen, Bürger*innen und forschungsexternen Stakeholdern mehr Teilhabe zu gewähren;
- ein Recommender System, das auf Basis der Suchanfrage automatisiert thematisch verwandte Forschendenprofile, Projekte und Publikationen empfiehlt;
- das Annotationstool Pundit, das ermöglicht, Texte im Browser zu kommentieren und semantisch zu annotieren – und ab September erlaubt, diese Notizen zur kollektiven Bearbeitung freizugeben;
- das Trust Building System (momentan in der Beta-Version), das dafür entwickelt wurde, Forschende mit Stakeholdern aus Wirtschaft, Kultur und Politik in Kontakt zu bringen.
- Seit Oktober 2021 steht GoTriple unter www.gotriple.eu als Beta-Version zur Verfügung. Aktuell wird die Veröffentlichung der Vollversion der Plattform vorbereitet. Die Inhalte der Plattform werden mit einer CC-BY Lizenz veröffentlicht.
Bring Leben in die OER Produktion
Christoph Ladurner, Martin Ebner, Sandra Schön (Graz University of Technology)
Zusammenfassung
Dieser Beitrag zeigt wie Lehrende ihre Open Educational Resources (OER) über das Repository der TU Graz anderen Lehrenden und auch Lernenden zur Verfügung stellen können. Anhand mehrere Beispiele wird der genaue Workflow interessierten Personen erklärt. Dabei wird auf die verschiedenen Probleme im Entwicklungsprozess eingegangen und auch auf die Notwendigkeit sauberer Metadaten hingewiesen.
Des weiteren möchte dieser Beitrag vermitteln, wie es mit dieser Lösung auch für andere Einrichtungen möglich ist OER zu publizieren. Dafür wird die Softwarearchitektur des Moodle-Plugins erklärt. Es wird aufgezeigt welche Feature das Basis-Plugin mitbringt und welche Unter-Plugins von einer neuen Einrichtung selbst programmiert werden müssen, um eine Anbindung an das eigene Campusmanagmenttool zu ermöglichen.
Da ein OER nur mit einem Permanent Identifier (zb.: DOI) sinnvoll referenziert werden kann, wird weiters gezeigt wie die von dem Moodle-Plugin veröffentlichten OER's im Repository mit einem DOI versehen werden. Hier wird wieder für Interessierte erklärt welche Softwarearchitektur im Repository zur Anwendung kommt und was notwendig ist um eine Produktivinstanz eines OER-Repositories mit InvenioRDM(CERN) aufzusetzen.
Moodle-Plugin
- Lizenz: GPL v3.0
- Source-Link: https://github.com/llttugraz/moodle-local_oer
Repository
- Lizenz: MIT
- Source-Link: https://github.com/tu-graz-library/invenio-records-lom
Einreichender
- Moodle-Plugin: im Projekt involviert
- Repository: Hauptveranwortliche für die Implementierung des OER-Features
Zitationsinformationen und raumzeitliche Metadaten aus Open-Journal Systems (OJS) in offenen Datenquellen publizieren
Gazi Yücel (Technische Informationsbibliothek, TIB), Daniel Nüst (Westfälische Wilhelms-Universität Münster, WWU), Anette Cordts (Technische Informationsbibliothek, TIB), Christian Hauschke (Technische Informationsbibliothek, TIB)
Zusammenfassung
Im BMBF-geförderten Projekt OPTIMETA werden zwei Plugins für Open Journal Systems (OJS) entwickelt, die weltweit am häufigsten eingesetzte Software zur Verwaltung und Veröffentlichung von Open-Access-Zeitschriften. Mit diesen Plugins bereichern unabhängige Zeitschriften, die OJS nutzen, verschiedene offen zugängliche Datenquellen und erfassen innovative Metadaten für Publikationen. Im Rahmen der OAT22 werden wir gemeinsam mit den Teilnehmenden den Prozess der Metadatenanreicherung und des -exports durchführen und die Nutzung der Plugins diskutieren.
Das erste Plugin (Zitationsplugin) zielt darauf ab, Zitationsinformationen zu generieren, anzureichern, zu strukturieren und frei verfügbar zu machen. OJS ist der zentrale Ort für die Verwaltung der Zitate, und reichhaltige Zitationsmetadaten werden automatisiert in Wikidata oder Crossref veröffentlicht. Unsere Roadmap enthält einen Citation Manager, in dem OJS-Betreibende alle Zitate aller Artikel an einem Ort sehen und verwalten können. Unser Plugin schafft Partizipations- und Zugangsmöglichkeiten zu Zitationsinformationen auf globaler Ebene und leistet damit einen Beitrag zur Demokratisierung der Wissenschaft.
Das zweite Plugin (Geoplugin) bietet die Möglichkeit, die Metadaten von Publikationen mit raumzeitlichen Informationen anzureichern. Die relevanten Zeitperioden sowie Orte, Pfade oder Regionen können Autor:innen interaktiv während der Einreichung erfassen. Diese Informationen werden dann für einzelne Artikel, Ausgaben einer Zeitschrift oder ganze Zeitschriften dargestellt und ermöglichen es, neue Verknüpfungen zwischen Artikeln herzustellen oder relevante Arbeiten zu entdecken.
Eine OJS-Testinstallation, in der beide Plugins betrieben werden, ist unter https://service.tib.eu/optimeta verfügbar. Weitere Informationen und Links zum unter der GPL-3.0-Lizenz veröffentlichten Quellcode können unter https://projects.tib.eu/optimeta/output/ abgerufen werden. Beide Plugins wurden von den Einreichenden im Rahmen von OPTIMETA entwickelt.
Open Access Atlas Deutschland: Open-Access-Aktivitäten deutscher Institutionen sichtbar machen
Daniel Beucke (Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen), Maxie Gottschling (Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen), Maxi Kindling (Freie Universität Berlin), Linda Martin (Freie Universität Berlin), Sibylle Nägle (Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen)
Zusammenfassung
Das Kernziel des oa.atlas ist die Darstellung von Strategien und Services rund um Open Access an deutschen Forschungseinrichtungen in den Bundesländern.
Auf den Open-Access-Tagen 2022 wird die Datensammlung zu Open Access an den deutschen Hochschulen öffentlicher Trägerschaft und Forschungseinrichtungen erstmals einer breiten Öffentlichkeit in Form einer Visualisierung auf dem Portal open-access.network präsentiert. Die Teilnehmenden können die Daten über das Format einer Karte oder einer Liste abrufen. Darüber hinaus hält eine Detailübersicht tiefergehende Informationen rund um die Open-Access-Services an den Institutionen bereit. Verschiedene Filter ermöglichen eine übersichtliche Darstellung, bspw. nach Bundesland, nach Institutionstyp oder der Unterzeichnung der Berliner Erklärung. Zu den im oa.atlas erfassten Daten zählen Hinweise zu u. a.:
- Open-Access-Webseite der Institution
- Ansprechperson für Open Access & Open-Access-Beauftragte*r
- Open Access Policy / Open Science Policy
- Unterzeichnung der Berliner Erklärung
- Repositorium
- Publikationsfonds für Zeitschriften & Publikationsfonds für Monografien
- Open-Access-Verlag
- Hosting-Dienst
- Unterzeichnung DORA
Die Teilnehmenden sind eingeladen, Feedback zu geben und sich zu den im Atlas erfassten Variablen auszutauschen. Darüber hinaus können die Besucher*innen des Tool-Marktplatzes Filterfunktionen und Nutzungsmöglichkeiten testen und darüber diskutieren, wie die Daten zukünftig für die Kuratierung und Nachnutzung durch die Community offen bereit stehen sollen.
Die Konzeption des Atlas und die Erhebung der Daten erfolgt im Rahmen des Projekts open-access.network in Verantwortung des Projektpartners Open-Access-Büro Berlin. Die Datenvisualisierung erfolgt über das Portal open-access.network und wird durch die Niedersächsische Staats-und Universitätsbibliothek Göttingen aufbereitet.
XSample: Zugriff auf urheberrechtlich geschützte Werke steuern
Sibylle Hermann, Markus Gärtner (Universität Stuttgart)
Zusammenfassung
Das Projekt XSample (https://www.izus.uni-stuttgart.de/fokus/fdm-projekte/xsample/) untersuchte die Möglichkeit, innerhalb des rechtlichen Rahmens des deutschen Urheberrechts Auszüge aus geschützten Korpora zur Auswertung oder Wiederverwendung bereitzustellen (Das Projekt wurde 2020 bei den OA-Tagen vorgestellt: Hermann, Sibylle; Kleinkopf, Felicitas; Gärtner, Markus: Xsample: Text und Data Mining auf geschützten Werken durch Auszüge transparent erschließen. https://doi.org/10.5446/49264). Teil des Projekts war auch die Umsetzung dieses Konzepts in Form eines funktionierenden Prototyps (https://github.com/ICARUS-tooling/xsample-server, Apache Lizenz,), basierend auf einer bestehenden Infrastruktur. Die Universität Stuttgart stellt bereits ein Dataverse-Repository für die Verwaltung und Veröffentlichung von Forschungsdaten zur Verfügung. Der Arbeitsablauf umfasst eine Vielzahl von Ressourcen mit unterschiedlichen Zugriffsbeschränkungen innerhalb des Repositorys:
Korpusdaten wie Annotationen, Metadaten oder Kopien von Originalwerken (in Fällen, in denen die Institution entsprechende Lizenzen erworben hat) müssen so gespeichert werden, dass kein öffentlicher Zugang möglich ist. Gleichzeitig ist ein öffentlich auffindbarer und zugänglicher Einstiegspunkt erforderlich, um in XSample-Workflow einzusteigen. Wir verwenden eine öffentliche Datei mit speziellen Metadaten im JSON-Format als Inhalt, die als Platzhalter für den geschützten Korpus dient. Das XSample-Tool wird dann als externes Tool für die Erkundung von JSON-Dateien im Repository registriert. Nach der Weiterleitung an den XSample-Server wird die Metadaten-Datei analysiert, die Korpusdaten werden geladen, und die Benutzer können anschließend die Modalität der Auszugsgenerierung über verschiedene Ansätze festlegen.
In der Live-Demo wird von der Projektleiterin gezeigt, wie dynamisch Auszüge abgefragt und erzeugt werden können.
OASE/OAUNI Dashboard: Aufbereitung bibliometrischer Ergebnisse zum Open-Access-Publizieren für die Praxis
Anne Hobert, Fakhri Momeni, Najko Jahn, Philipp Mayr (Universität Göttingen)
Zusammenfassung
Angesichts der wissenschaftspolitischen Bedeutung von Open-Access (OA) steht die Frage im Raum, wie Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen den Wandel hin zu mehr Offenheit gestalten können. Ebenso wichtig ist die Frage nach dem derzeitigen Umsetzungsstand und der Wirksamkeit der angedachten Maßnahmen. Zur Beantwortung der Fragen greifen Wissenschaftseinrichtungen und Förderer verstärkt auf bibliometrische Kennzahlen zurück oder erheben sie eigenständig. Im gleichen Zuge widmet sich die quantitative Wissenschaftsforschung verstärkt dem Phänomen des OA. Jedoch fehlt es häufig an wechselseitiger Kenntnis über die jeweiligen Methoden und Erkenntnisse.
Das Dashboard soll ausgewählte Forschungsergebnisse zum Themenbereich OA der beiden BMBF-Projekte “Entwicklung und Einflussfaktoren des Open-Access-Publizierens an Universitäten in Deutschland” (OAUNI) und “Open Access-Effekte - Strukturelle und autorspezifische Einflussfaktoren auf den Impact von OA-Publikationen aus diversen Disziplinen” (OASE) für Akteur:innen aus der Praxis als eine frei zugängliche Webanwendung interaktiv aufbereiten. OAUNI erforschte die OA-Profile deutscher Universitäten und Forschungseinrichtungen und fand anhand eines Regressionsmodells, dass diese vor allem durch die Fächerprofile und weniger durch organisationelle Faktoren wie etwa eine OA-Policy beeinflusst werden. OASE bezieht sich auf weltweite Forschung und untersuchte unter anderem den Zitationsvorteil von Artikeln mit auf bioRxiv abgelegten Preprints sowie die Auswirkungen der Umstellung von Zeitschriften auf OA. Der Quellcode der Webanwendung wird über GitHub unter der MIT Lizenz öffentlich zugänglich gemacht. Als Vorbild fungiert dabei der interaktive Datenanhang https://subugoe.github.io/oauni/articles/supplement.html.
Bei der Gestaltung sollen insbesondere die Bedarfe von Beschäftigten im Open-Access-Bereich im Vordergrund stehen. Im Rahmen des Tool Marktplatzes soll Vertreter:innen aus der Praxis ein Prototyp zur Evaluierung präsentiert werden. Das erhaltene Feedback, insbesondere zu Funktionalitäten und Usability, soll anschließend zur Verbesserung des Dashboards beitragen.
ab 19.00
Konferenz Dinner
Ort: Institutsgebäude vonRoll, Mensa
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